Der Stiftungsrat der Weserburg | Museum für moderne Kunst hat Janneke de Vries als Direktorin berufen. Sie wird Peter Friese ab 1. Okt. 2018 nachfolgen, der im September dieses Jahres das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht hat. »Der Stiftungsrat ist sehr froh, mit Janneke de Vries eine kunstwissenschaftlich renommierte, erfahrene und in der Szene der Gegenwartskunst breit vernetzte Persönlichkeit für die Leitung von Stiftung und Museum gefunden zu haben. Zudem ist sie in der bremischen Kulturszene anerkannt. Der Stiftungsrat ist überzeugt, dass sie die Weserburg programmatisch weiterentwickeln und die große Aufgabe der Sanierung und Modernisierung des Gebäudes zupackend und wegweisend schultern wird«, erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrats Klaus Sondergeld. Weiter heisst es in der Erklärung des Stiftungsrates: »Peter Friese hat der Weserburg neue Impulse gegeben und weitere Sammler ans Haus gebunden. Die positiven Reaktionen der Öffentlichkeit und der gestiegene Publikumszuspruch sind ein überzeugender Beleg dafür. Außerdem dankt ihm der Stiftungsrat dafür, dass er bis zum Amtsantritt der Nachfolgerin weiter als Direktor amtiert.« Ausgewählt wurde de Vries auf Vorschlag einer Findungskommission, die unter dem Vorsitz von Stephan Berg (Intendant des Kunstmuseums Bonn) den Bewerbungsprozess gesteuert hat. Weitere Mitglieder der Findungskommission waren Ulrike Groos, Christoph Grunenberg, Friedemann Malsch, Björn Lafrenz und Dominic Brennenstuhl. Der Senator für Kultur wurde von Staatsrätin Carmen Emigholz beziehungsweise Andreas Mackeben repräsentiert und verzichtete auf ein Stimmrecht. Janneke de Vries leitet seit 2008 die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst in Bremen. Die 1968 geborene de Vries hat Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literatur und Europäische Ethnologie in Marburg und Hamburg studiert. Vor ihrer Tätigkeit an der GAK war sie bis 2007 Direktorin des Kunstvereins Braunschweig, von 2003 bis 2006 kuratorische Assistenz am Kunstverein in Hamburg und von 1999 bis 2003 Chefredakteurin eines Kunstmagazins in Frankfurt/Main. Für die GAK hat sie ein umfangreiches Programm mit Einzelausstellungen und Gruppenpräsentationen zu gesellschaftlich relevanten Diskursen und Publikationen umgesetzt. Projekte z. B. mit Shannon Bool, Vlassis Caniaris, Anetta Mona Chisa & Lucia Tkacova, Jan Groover, Kate Newby, Peles Empire, Cathy Wilkes oder aktuell Than Hussein Clark, Gruppenausstellungen wie »Dejima - Konzepte von Ein- und Ausschluss«, »Im Inneren der Stadt«, »Girls can tell«, »Beyond Words« oder »An einem schönen Morgen des Monats Mai...« sowie eine Reihe von Podiumsdiskussionen und Begleitveranstaltungen haben die GAK innerhalb Bremens wie auch international gestärkt.
Vier in Bremen tätige Künstlerinnen und Künstler präsentieren im Rahmen der Ausstellung »Fokus Junge Kunst. Bremen 2017« Arbeiten in der Kunsthalle Bremen. Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler statt und bietet jungen Talenten eine prominente Plattform. Die in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler: Amina Brotz (*1986, Henstedt-Ulzburg), Conor Eric Gilligan (*1981, Friedberg), Matthias Ruthenberg (*1984, Berlin) und Michael Schmid (*1981, Langenau). Ihre vielfältigen Arbeitsweisen, Formate und Medien öffnen ein Panorama der aktuellen jungen Kunstszene. Die in Bremen und umzu tätigen Künstlerinnen und Künstler wurden nach einem vielschichtigen Auswahlprozess von einer Fachjury ausgewählt. Zehn regional tätige Kunstexperten haben im Vorfeld je eine Künstlerin bzw. einen Künstler unter 35 Jahren zur Bewerbung vorgeschlagen: Annett Reckert nominierte Amina Brotz; Ludwig Seyfarth nominierte Conor E. Gilligan; Janneke de Vries nominierte Matthias Ruthenberg; Ingo Claus sowie Joachim Kreibohm und Markus Löffle nominierten Michael Schmid. Aus den Bewerberinnen und Bewerbern wählte dann eine Jury (Christoph Grunenberg, Karin Hollweg, Ingrid Mössinger) schließlich die vier Künstlerinnen und Künstler aus, die im Rahmen der Ausstellung ihre Arbeiten präsentieren Kuratiert von Eefke Kleinmann. Bis zum 18. März 2018. www.kunsthalle-bremen.de
Der renommierte Turner-Preis für moderne Kunst geht in diesem Jahr an die aus Sansibar stammende Künstlerin Lubaina Himid. Mit 63 Jahren ist Himid die älteste Gewinnerin des Turner-Preises, was dank einer Aufhebung der bisherigen Altersgrenze in diesem Jahr möglich war. In ihren Gemälden, Grafiken und Installationen widmet sie sich dem Einfluss schwarzer Einwanderer auf die westliche Kultur. Der »Daily Telegraph« hatte sie noch im Februar als »die nicht genügend gewertschätzte Heldin schwarzer britischer Kunst« bezeichnet. Lubaina Himid wurde 2010 mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet und lehrt moderne Kunst an der Universität von Central Lancashire. Der mit umgerechnet 28.000 Euro dotierte Turner-Preis ist die wichtigste britische Auszeichnung für moderne Kunst und wird nur an Künstler verliehen, die aus Großbritannien stammen oder dort leben und arbeiten.