Artist Ausgabe Nr. 44

Portrait

Textauszug

DANIEL ROTH
Das Besondere an Daniel Roths Arbeit ist die Vielfältigkeit der Über-Kreuz-Verflechtungen in den Geschichten, in den Materialien und zwischen Zeichnungen und Fotografien. Seine fantasievollen Geschichten mit einem utopischen Realitätsgehalt wie von Jules Verne vereinen sich mit der Genauigkeit eines karthografierenden Höhlenforschers. Das Wechselspiel zwischen realen Architekturfragmenten und fiktiven architektonischen oder geografischen Orten, die durch Zeichnungen oder sogar Fotografien beglaubigt werden, konstruieren eine eigentümliche Einheit. Fotografien als auratische Zeugnisse realer Situationen stützen Behauptungen, auch wenn klar ist, daß sie fiktiv sind, sie verwischen die Unterscheidung zwischen Fiktion und Dokument durch ein Indiziengefüge, das eine Geschichte erzählt, die mindestens in der Fantasie möglich wäre.

Georg Elben