vergriffen
Artist Ausgabe Nr. 36
Portraits
Achim Bitter | Gunter Reski | Plamen Dejanov u. Swetlana Heger | Tony OurslerInterview
B. Hammelehle & S. O. AhrensPage
abr-stuttgartPolemik
Thomas WulffenAusstellungen
»Do all oceans have walls?«Künstlerbeilage
Veronika SchumacherEdition
Tobias RehbergerPortrait
Textauszug
Achim BitterKunstfreunde haben zweifellos ihre Probleme mit den Arbeiten von Achim Bitter. Mißverständnisse, Vorurteile, Halbwahrheiten scheinen die Regel zu sein. So hat ein Regionalkritiker seine Installation in der Bremer Galerie Gruppe Grün schlichtweg übersehen. Zugegeben, unmittelbar nach Kunst sah es nicht aus. Möglicherweise nahm er an, es fände gerade das große Aufräumen statt. Atelierbesucher sollen schon mal Teile aus seiner Arbeit zweckentfremdet und als Sitzmöbel benutzt haben, um es sich bequem zu machen. Der ungeübte Ausstellungs- und Atelierbesucher ist unschlüssig- handelt es sich hier überhaipt um Kunst oder um ein banales Sammelsurium? Ebenso geraten Kenner der Szene ins Grübeln und können sich ohne weiteres keinen Reim machen. Sie monieren einen mangelnden skulpturalen Willen und vermissen den Umschlag dieser alltäglichen Dinge zum Artefakt. So sind die Arbeiten für die einen (noch) keine Kunst, für die anderen wie Kunst oder tatsächlich Kunst. Die Besucher ereifern sich: pointiert, apodiktisch, oder väterlich jovial. Seine Debatten entstehen. ...
...Wederwerden umstandlos die Höhen philosophischer und soziologischer Sphären erklommen noch die praktischen Niederungen empirischer Untersuchungen beschritten, um den Kunstbegriff zu entgrenzen. Das Verhältnis von Kunst und Nicht-Kunst ist das Thema, das seine Arbeiten umkreist. Dieser Versuch der Erweiterung der Kunst bleibt an die Produktion realer Artefakte gekoppelt und bezieht die Fragen des Normativen, des Werts und der Umwertung ästhetischer Kategorien ein. Gerade auf diese Weisse gewinnen die Arbeiten Präsenz und Stellenwert. Möglicherweise wird hier ein Diskurs neu eröffnet und die Frage gestellt, was Kunst morgen sein könnte. Prognosen sollen nicht abgegeben werden. Allerdings hat Achim Bitter schon heute den Diskurs verschoben...
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