vergriffen
Artist Ausgabe Nr. 86
Portraits
Ulf Aminde | Achim Bertenburg | Martina Sauter | Barbara Krüger | Tillmann TerbuykenInterview
Johann KönigPage
Sebastian GräfePolemik
Hans-Jürgen HafnerKünstlerbeilage
Joanna SchulteEdition
Korpys/LöfflerPortrait
Ausstellungsansicht Kunstverein Koelnberg: o.T., 2009, Sperrholz, Acrylfarbe, Plexiglas, ca. 70 x 60 x 30 cm; o.T., (Kokon), 2009, Acrylfarbe, Sperrholz, Holzlatten, 160 x 60 x 60 cm; o.T., (Zwei Falten), 2009, Acrylfarbe, Holzlatten, Leinwand, ca. 180 x 240 x 40 cm
Textauszug
Tillmann TerbuykenTerbuyken arbeitet lange an seinen Bildern, die in der Regel aus mehreren Schichten bestehen. Mit Übermalungen und Applikationen arbeitet er sich nach und nach in die Dreidimensionalität vor. Er legt verschiedene Farben und geometrische Formen übereinander. Er verwirft Zwischenstadien und transformiert das bereits Erreichte zurück zum noch undefinierten Übergangszustand. Mit herkömmlichen Leinwandformaten arbeitet Terbuyken in der Regel nicht. Man könnte wohl eher von »shaped canvases« sprechen, nicht handelsüblichen sondern individuell angefertigten Bildträgern also, die häufig die Grenze zum dreidimensionalen Objekt überschreiten. Seine Kunst erobert sich variable Freiräume anstatt die orthodoxe Einhaltung malerischer Verbindlichkeiten zu bedienen: Zu harmonisch oder »schön« dürfen die Begegnungen von Farben und Formen niemals werden. »Wichtig ist es mir, mich an Formen abzuarbeiten«, so Terbuyken.
Wann ist eine Arbeit endgültig fertig? Wahrscheinlich erst, wenn sie das Studio unumkehrbar verlässt und in den Kunstbetrieb eingeschleust wird. Aber selbst dann könnte man sich vorstellen, dass Tillmann Terbuyken auf die Idee kommen könnte, ihr nochmals mit subtraktiven oder additiven künstlerischen Maßnahmen zu Leibe zu rücken. Warum? Weil Terbuyken einfach keines seiner Werke als endgültig abgeschlossen betrachtet, sondern als endlose Kette von Implikationen, Gedankenverkettungen und Referenzen. »Meine Arbeiten stellen immer nur einen Zustand dar«, sagt er. Sein Antrieb? Ähnlich wie damals Pistoletto reizt es auch ihn, im »Meer des nie Geahnten« (Pistoletto) zu fischen und daraus immer wieder etwas Neues hervorzuholen. Das jedoch ohne irgendeinen missionarischen Eifer. Denn, so Terbuyken ganz nüchtern: »Keiner muss überzeugt werden, wovon denn auch?«
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