vergriffen
Artist Ausgabe Nr. 86
Portraits
Ulf Aminde | Achim Bertenburg | Martina Sauter | Barbara Krüger | Tillmann TerbuykenInterview
Johann KönigPage
Sebastian GräfePolemik
Hans-Jürgen HafnerKünstlerbeilage
Joanna SchulteEdition
Korpys/LöfflerInterview
Foto: Juergen Teller
Textauszug
Johann KönigJ.Krb.: Wem verdanken Sie Anregungen: dem Vater - Direktor des Ludwig Museums in Köln, dem Bruder Leo - Galerist in New York oder dem Onkel Walther - dem Kunstbuchhändler?
J.K.: Wie gesagt, so viel Möglichkeiten gab es nicht, ich konnte mich ja nicht einfach Kurator schimpfen. Mein Onkel Walther war denke ich eine wichtige Orientierung. Ich habe es immer bewundert und bewundere es noch immer, wie es ihm gelingt, selbst zunächst idealistische Projekte kommerziell umzusetzen. Das ist mir in meiner Arbeit auch sehr wichtig, weil das mir und den Künstlern den nächsten Schritt, die nächste Arbeit, das nächste Projekt ermöglicht. Mein Bruder hat ebenfalls eine große Rolle gespielt, weil er recht mutig seine Galerie in New York eröffnete. Der Einfluss meines Vaters ist eher übergeordneter Natur und hat sich auf mein Kunstverständnis und den Umgang mit Künstlern ausgewirkt.
.Krb.: Für viele Galerien sind Postulate wie Künstler entdecken, fördern und begleiten nicht mehr selbstverständlich und werden als überholt oder gar störend für das Alltagsgeschäft empfunden. Und Ihr Selbstverständnis?
J.K.: Was mich interessiert ist Karrieren mit zu schaffen, meine eigene und die der Künstler, mit denen ich arbeite. Es geht da nicht vorrangig um Erfolg, sondern um das Möglichmachen, bzw. ganz am Anfang vor allem darum, einem Künstler, einem Kunstwerk einen Raum einzuräumen. Das war der erste Schritt mit der Galerie, mit Ausstellungen Risiken einzugehen und durch den Verkauf Ressourcen zu schaffen, die weitere Projekte mit sich bringen, einen Diskurs zu produzieren, usw.