Portrait

Blick in die Ausstellung Andreas Slominski. DAS Ü DES TÜRHÜTERS, 2016, Halle für aktuelle Kunst, Deichtorhallen Hamburg, Foto: Tobias Hübel/Deichtorhallen Hamburg, © 2016 Andreas Slominski, Deichtorhallen Hamburg, Tobias Hübel

Textauszug

Andreas Slominski
Wie hat er das gemacht? Oder besser, wie macht er das, denn er hat ja mit dieser Praxis keineswegs aufgehört? Auch seine aktuelle Ausstellung in den Deichtorhallen operiert in atemberaubender Weise mit einem Alltagsobjekt, wie es banaler nicht sein könnte. Mit einem transportablen Dixi-Klo, bekannt vom Straßenbau und anderen Arbeiten im öffentlichen Raum oder von Großveranstaltungen und Massenamüsements, um den Menschen dort die Möglichkeit zu geben, ihre Notdurft zu verrichten. Wie schafft Slominski die staunenswerte Verwandlung eines solchen Objekts in Kunst? Und schafft er die überhaupt? Oder ist das nichts als eine leere Behauptung? Nicht nur der Begriff des banalen Alltagsobjekts, vor allem auch die Wahl seines vorläufig letzten Arbeitsmoduls, des Dixi-Klos, ruft dem Kunstfreund quasi automatisch eine Jahrhundertfigur der Kunst ins Gedächtnis: Marcel Duchamp und sein Urinal aus dem Sanitärgeschäft, das unter dem Titel »Fountain« berühmt wurde, und es bis heute ist.

Michael Stoeber