Artist Ausgabe Nr. 123
Portraits
Forrest Bess | Mika Rottenberg | Hassan Sharif | Ajay kurianInterview
Tanja Wagner, Foto: Daniel Farò, Courtesy Galerie Tanja Wagner, Berlin
Textauszug
Tanja WagnerJ.Krb.: 2010 haben Sie mit 30 Jahren Ihre Galerie in der Pohlstraße
in Berlin-Tiergarten eröffnet. Sie konnten Erfahrungen sammeln im
Centre Pompidou, P.S. 1, Gagosian Gallery in New York, Max Hetzler
in Berlin. Bei Hetzler betreuten Sie u. a. Albert Oehlen und Jeff Koons.
Das Berufsbild des Galeristen ist nirgendwo eindeutig fixiert.Wie kam
es zur Galeriegründung?
T.W.: Ich habe Anfang der 2000er in Berlin Kunstgeschichte studiert,
konnte Erfahrungen in unterschiedlichen Institutionen und Galerien sammeln.
Bei Max Hetzler habe vor allem mit Mona Hatoum, Ernesto Neto
und Monica Bonvicini zusammengearbeitet, das hat mich sehr geprägt. Für
mich entwickelte sich nach einigen Jahren ganz organisch das Bedürfnis
meine eigene Galerie zu gründen und meine Generation zu repräsentieren.
Mich hat schon immer die Fähigkeit von Kunst fasziniert gesellschaftlich
relevante Themen aufzuzeigen, andere Perspektiven zu bieten, Verbindungen
zu schaffen, zu berühren – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit. Gleichzeitig
habe ich eine große Leidenschaft und ein gutes Gespür für Menschen,
das ist meiner Meinung nach als Galeristin unerlässlich, denn der Umgang
mit Menschen ist das allerwichtigste. Ich sehe mich in meinem Beruf als
Vermittlerin, die im direkten Austausch mit den Kunstschaffenden steht,
dem Prozess der Werke unterstützend beiwohnt, die unterschiedlichen
Stadien mit begleitet, bis die Arbeit oder die Ausstellung fertig ist. Dann
gebe ich die Essenz der Arbeit an Interessierte und Kurator*innen, Presse
und Sammler*innen entsprechend weiter und erlebe im besten Falle den
gleichen Enthusiasmus, den ich auch empfinde. Die Herausforderung ist,
das Anliegen der Künstler*in für das jeweilige Gegenüber zunächst kurz verständlich
zugänglich zu machen, ohne die Kraft der Arbeit dabei zu verlieren.
J.Krb.: Kunst war schon immer ein Refugium, wo Dinge möglich
sind, die woanders nicht möglich sind. Derzeit ist es en vogue gegenüber
der Kunst höchste Erwartungen zu formulieren: Kunst habe politisch korrekt
zu sein, kritische Kommentare zum Zeitgeschehen abzugeben, den
Klimawandel zu thematisieren und Lösungen für soziale und politische
Probleme anzubieten. Hehre Ansprüche. Wird der Kunst hier eine
Omnipotenz zugeschrieben, an der sie letztendlich scheitern muss, was
kann Kunst »leisten«?
T.W.: Meiner Meinung nach muss Kunst gar nichts und keine
Künstler*in sollte sich irgendwelchen Erwartungen stellen. Wer hätte denn
die Macht darüber zu (be)urteilen? Das wäre ja eine Omnipotenz und diese
Eine Instanz gibt es nicht. Allerdings ist es immer eine Entscheidung, mit
welchen Themen man sich beschäftigt. Wie ich es bei meinen Künstler*innen
erlebe, besteht ein großes Bedürfnis danach gesellschaftliche Zustände zu
hinterfragen, auf Missstände und tradierte Strukturen aufmerksam zu
machen oder Verknüpfungen herzustellen. Oft behandeln sie Themen, die
sie selbst erlebt oder von nahem beobachtet haben und das teilweise schon
über 15 Jahre. Für sie ist das kein neuer Trend. Für mich bieten die Arbeiten
eine Einladung die eigene Sichtweise zu befragen, etwas dazuzulernen und
etwas aufzumachen, was vorher verschlossen oder unbewusst war, auch
gesamtgesellschaftlich gesehen. Ich empfinde das als große Bereicherung
und Inspiration.
J.Krb.: Gecleante Räume und modisch gekleidete Galeristen
gehören inzwischen auch in der Hauptstadt zum Alltag. Längst
wird in Berlin nicht mehr das Ungepflegte gepflegt und das Marode
kultiviert. Vintagemöbel, Taschen von Prada und Louis Vuitton,
das Wagyu Steak und die Party im Grill Royal sind nicht mehr
verdächtig. Vermissen Sie mitunter den Charme des Morbiden, den
Charme rostiger Nägel?
T.W.: Ich bin 2001 zum Kunstgeschichtsstudium nach Berlin
gekommen und habe die ersten Jahre geliebt, es fühlte sich für zwei
Jahre nach Sommer an, in dem die Eltern in den Urlaub gefahren sind
und man selbst blieb zu Hause und machte was man wollte. Klar vermisse
ich das manchmal, aber im Vergleich zu anderen Großstädten,
die ich oft besucht habe, wie New York, London und Paris hat Berlin
noch viele Freiräume im physischen, aber auch im übertragenen Sinne.
Jetzt gilt es diese Freiräume zu bewahren und damit die Kunsträume zu
schützen, die die Stadt ausmachen. Die hohen Mieten betreffen auch die
Atelierräume, und es wird schwerer und schwerer für Kunstschaffende,
angemessene Orte für sich zu finden. Schon vor der Pandemie, aber
gerade jetzt ist es wichtig, dass sich die Stadt dafür einsetzt die Mieten
bezahlbar zu halten, um die verbliebenden Räume nicht auch noch an
Investoren zu verlieren. Es muss der Stadt bewusst sein, dass sie auch
das Kapital von Berlin verspielt, wenn es weniger und weniger Orte der
Kunstproduktion gibt. Denn es ist die Kunst- und Kulturlandschaft, die
Berlin so interessant macht und anzieht.
J.Krb.: Galerist*innen scheinen zu Nomaden zu werden,
wechseln häufig ihre Standorte und residieren in unterschiedlichen
Räumen. Mit der Wahl der Ausstellungsräume wird zugleich ein
Statement abgegeben. So lassen sich Galerien von namhaften Architekten
wie Kühn/Malvezzi, Arno Brandlhuber oder David Chipperfield
das Ausstellungsdomizil bauen. Sie hingegen bevorzugen eine
Art Ladenlokal. Entscheidet die Gentrifizierung von Stadtteilen,
welche Orte sich Galerien als nächstes suchen, oder ist es auch Mode
oder gar ein Hype sich hier und nicht dort anzusiedeln?
T.W.: Ich glaube nicht, dass die meisten Galerien, die in den
letzten Jahren in Berlin umgezogen sind, das frei gewählt haben. Natürlich
möchte man den Künstler*innen nach einer gewissen Zeit neue
Räumlichkeiten bieten, als Abwechslung und Inspiration für die nächste
Ausstellung. Aber die Mieten in Berlin haben sich auch für Galerien
dermaßen erhöht, dass auch sie unter der Preissteigerung leiden. Der
Luxus, dass man als Galerie einfach so den Standort wechselt, ist schon
seit langem passé. Die meisten Galerien in Berlin unterstützen und
betreiben ein wichtiges Ökosystem für Kunstschaffende und Kunstenthusiasten,
das es unbedingt zu halten und zu fördern gilt. Das bedeutet
vor allem Räumlichkeiten zur Verfügung zu haben, in denen es möglich
ist gute Kunst zu zeigen und über einen längeren Zeitraum hinaus ein
Programm weiterentwickeln zu können, das hängt auch zum großen
Teil von der Miete ab.
J.Krb.: Sie betonen, Kunst soll berühren und begreifbar sein
und sich von kalten, aseptischen Arbeitsweisen entfernen. Was ist
darunter zu verstehen?
T.W.: Für viele ist Kunst eine Möglichkeit oder sogar auch ein
Wunsch, aus dem starren Alltag herauszukommen, inspiriert zu werden
und die Gedanken zu verändern. So geht es mir oft in der Konfrontation
mit einer Arbeit, die mich anspricht und mich fühlen lässt,
manchmal sogar auf einer körperlichen Ebene, weil das Thema des
Werkes sehr nah geht oder das Bewusstsein über ein Thema plötzlich
da ist, das vorher nicht da war. Das sind fast magische Momente von
einer Energieübertragung, die so nur Kunst, Musik, Film/Theater oder
Literatur auslösen kann und die wir auch immer wieder brauchen, um
den Alltag im Persönlichen oder Gesamtgesellschaftlichen reflektieren
und verarbeiten zu können.
J.Krb.: Ihr Galerieprogramm umfasst Namen wie Ulf Aminde,
Annabel Daou, Nilbar Güres, Šejla Kameric, Kapwani Kiwanga,
Laurel Nakadate, Grit Richter, Lina Scheynius, Angelika Trojnarski,
Anna Witt. Bis auf Ulf Aminde vertreten Sie nur Künstlerinnen
Die Sammlerin Ingvild Götz sagte mir in einem Interview: »Frauen
haben oft eine Emotionalität und Ehrlichkeit, ich möchte fast das
Wort outing gebrauchen. Die Frauen haben diese Emotionalität in
die Kunst gebracht und den Weg freigemacht für junge Künstler
wie Matthew Barney oder Felix Gonzalez-Torres, die ganz stark von
diesem weiblichen Aspekt beeinflusst sind.« (artist Nr. 31/1997) Gibt
es etwas spezifisch Weibliches in der Kunst?
T.W.: Als ich 2009 anfing, Künstlerinnen und Künstler für mein
Programm zu suchen, unterhielt ich mich mit einer Kollegin, und sie
sagte, sie würde ja gerne mehr Frauen zeigen, aber es gäbe so wenige
gute Künstlerinnen. Da wurde ich sehr hellhörig, ich konnte nicht
glauben, dass dies immer noch so ein Thema ist und wollte ganz bewusst
schauen, ob es mir auch so geht. In kürzester Zeit hatte ich fünf
starke Künstlerinnenpositionen, mit denen ich meine Galerie starten
wollte. So ging es weiter. Leider ist das Thema immer noch aktuell. Ich
vertrete vorwiegend Frauen in meiner Galerie, aber mir geht es nicht
um das Geschlecht per se, und für mich gibt es auch nicht etwas typisch
Weibliches, das wäre mir zu eng. Mir geht es eher um die Themen, die
die Künstlerinnen verhandeln und um das Wie. Ich zeige künstlerische
Positionen, die Aufmerksamkeit und Bewusstsein für gesellschaftlich
relevante Themen schaffen, Perspektiven aufzeigen und verändern,
und das mit einer Einladung zum Dialog. Das können die von mir
vertretenen Künstlerinnen meiner Meinung nach besonders gut. Für
mich sind es genau die genannten Themen und die Art und Weise
der Vermittlung vieler Künstlerinnen, die ihre Positionen gerade so
relevant machen. Um unsere gesellschaftlichen Ungleichheiten und
Machtstrukturen zu verändern brauchen wir Qualitäten, die traditionell
Frauen zugeschrieben werden.Wir brauchen ein klareres Aufzeigen der
Missstände, einen offenen Dialog darüber, Inklusivität, Kollaborationen
mit einem Bewusstsein für Menschlichkeit. Viele Künstlerinnen legen
den Finger in diese Wunde und zeigen auch Alternativen auf.
J.Krb.: Galerien wollen und müssen verkaufen. »How much« –
ist die wohl am häufigsten gestellte Frage im Kunstbetrieb. Stets ist
der Kunstmarkt auch ein Spiegelbild ökonomischer Verhältnisse und
Veränderungen.Deskriptive und normative Kategorien vermischen
sich, monetäre Erfolge ziehen kunstgeschichtlichen Glanz nach sich.
Ist die Balance von wahrer Kunst und Kunst als Ware ins Trudeln
geraten, dreht sich alles nur noch um rote Punkte?
T.W.: Es gibt sicherlich Gruppierungen, die sich nur für die
höchsten Preise interessieren und ausschließlich an den kommerziellen
Aspekt von Kunst als Ware denken. Das ist ja auch in der Presse sehr
populär und für den Lesenden interessant, weil es um Superlative geht
und den Mythos des Unnahbaren der Kunstwelt aufrechterhält. In der
gelebten Realität sieht es jedoch wesentlich differenzierter aus. Es gibt
sehr viele Künstler, die kommerziell sehr erfolgreich sind und sich eine
größere institutionelle Anerkennung wünschen und darum kämpfen.
Genauso gibt es viele institutionell erfolgreiche Künstlerinnen, die
auf dem Markt nicht bedeutend vertreten sind. Es ist ein Spagat und
fortwährender Prozess, den Ausgleich hinzubekommen. Dabei hilft im
besten Falle die Galerie, die jeweilige Seite anzugleichen mit dem über
Jahre erarbeiteten Netzwerk und Know-how. Dafür brauchen beide
Seiten, Künstler*in und Galerie einen langen Atem und immer wieder
ein Nachjustieren mit Weitsicht und ein aufmerksames Handeln. Vertrauen
und eine transparente Kommunikation sind hierfür unerlässlich.
J.Krb.: Jünger und jünger, schneller und schneller, teurer
und teurer lautet das Gebot der Stunde. Der Markt verlangt frische
Ware: Künstler*innen produzieren, Galerien verkaufen. Ein immer
schnellerer Kreislauf. Geht diese Entwicklung zu Lasten der Kunst,
ist Entschleunigung vonnöten?
T.W.: Zu dieser Entschleunigung sind wir »glücklicherweise« jetzt
durch die Corona-Pandemie gezwungen. Jetzt ist es eine Chance neu zu
schauen und zu sondieren, was wirklich nachhaltiges Arbeiten bedeuten
könnte. Nicht nur im Sinne von Umweltfaktoren, sondern auch in
Bezug auf den Energiehaushalt des Einzelnen. Das gilt sicherlich auch
für die Kunstszene. Es ist immer wieder eine große Herausforderung,
die Balance zu finden genug Nachfrage im Sinne von Ausstellungen,
Projekten oder Ankäufen zu haben.
J.Krb.: Die Messelandschaft ist in Bewegung geraten – Messen
kommen und gehen. Ständig werden Messekonzepte diskutiert, verworfen
oder bejaht. So gab es immer wieder Versuche, die klassischen
Messeformate aufzubrechen. Michael Neff versuchte es in Frankfurt, die
abc-Veranstalter in Berlin. Kuratierte Versuche, offene Strukturen mit
wechselnden Schwerpunkten zu schaffen, den Warencharakter der Kunst
zu relativieren und die Balance von wahrer Kunst und Kunst als Ware neu
auszuloten. Ist die Auflösung der klassischen Kojenstrukturen hin zu
einer offeneren Struktur im Sinne einer kuratierten Ausstellung denkbar
oder bildet der Marktcharakter einer Messe die immanente Grenze für
Veränderungen?
T.W.: Die aktuellen Veränderungen, ausgelöst durch die Pandemie,
werfen gerade alles um. Wir sind noch mitten drin, gerade öffnen sich langsam
die Türen wieder für die Berliner Galerien. Von Messen und Reisen ist
noch gar nicht zu sprechen und jeder ist noch vorsichtig. Ich gehe davon aus,
dass sich einiges ändern wird. Eigentlich ist die klassische Messekoje, die
aus drei Wänden besteht, nicht mehr zeitgemäß. Sie entspricht vielen künstlerischen
Arbeitsweisen gar nicht mehr, so kann man nur einen Bruchteil
der künstlerischen Praxis abbilden. Gleichzeitig braucht auch das Publikum
einen Überblick, und es muss auch vermittelt werden, dass es letztendlich
um die Präsentation und den Verkauf der Werke geht. Dem Inhalt der Kunst
gerecht zu werden und dabei einen leichten Zugang für Interessenten zu
schaffen, bleibt bei jedem zukünftigen Format die Herausforderung.
J.Krb.: Lässt sich der Kunstmarkt maßgeblich ins Digitale verlagern,
können digitale Angebote den physischen Besuch einer Galerie
ersetzen?
T.W.: Die Erfahrung mit dem Online-Programm hat mir gezeigt, dass
es noch viele Möglichkeiten gibt durch digitale Formate Kunst und Inhalte
zu vermitteln und einen anderen Zugang zu schaffen. Die Zeit hat es möglich
gemacht zu experimentieren und einfach Dinge auszuprobieren. Die
Künstler*innen haben selbst entschieden, welche Formate sie nutzen und
was für sie passt, so wird das Online-Programm automatisch abwechslungsreich
und bleibt spannend. Mit Šejla Kameric haben wir ein live Q&A auf
Instagram gemacht, das wir später auch auf unserer Webseite zur Verfügung
gestellt haben. Kapwani Kiwanga präferierte ein Audiointerview, und ich
habe zusammen mit der Kuratorin Carolin Köchling und ihr ein Gespräch
geführt, das auch auf unserer Webseite noch zu hören ist. Annabel Daou
entschied sich für die 12-stündige Langzeit-Performance »I will worry for
you«. Sie rief dazu auf, ihr die eigenen Sorgen per Email zu senden. Für 12
Stunden trug sie für eine Viertelstunde jeweils die Sorgen des Anderen mit
einem Rosenkranz in der Hand, während sie den Flur in ihrem New Yorker
Apartment abschritt. Das Ganze haben wir auf Instagram live übertragen.
Annabel Daou führte außerdem ein handschriftliches Gespräch mit einer
Kuratorin aus Beirut. In den Instagram Stories stellte die Kuratorin eine
handschriftliche Frage, die Annabel Daou ebenso mit Stift und Papier
beantwortete. Spannend für die Künstler*innen genauso wie für mich war
zu merken, dass die zur Verfügung stehenden digitalen Kanäle individuell
absolut kreativ und authentisch genutzt werden können, so wie es eben zu
der jeweiligen Arbeitsweise passt. Das hat Spaß gemacht, und wir werden
sicherlich noch weiter experimentieren und schauen, wie wir das Digitale unterstützend
für die Galeriearbeit nutzen können. Für mich ist und bleibt die
Galerie als physischer Ort allerdings das Zentrum, und das Bedürfnis bleibt
bestehen, die Kunst ganz nah und physisch zu erleben, aber ich weiß ja, wie
ich selbst das Internet nutze, um mich zu informieren und zu entdecken, so
möchte ich das auch gerne weiter für meine Galerie nutzen.
J.Krb.: Einerseits erzielen Galerien wie Larry Gagosian, David
Zwirner, Pace, Hauser & Wirth horrende Umsätze, errichten weltweit
Dependancen und eilen von Messe zu Messe. Andererseits gibt es Galerien,
die froh sind, das Jahr ohne Minus abzuschließen. Derzeit stehen
mittelgroße Galerien in besonderer Weise unter Druck, wird der durch
die Corona Pandemie verstärkt, wie kann sich dieser Galerietypus behaupten?
T.W.: Kleinere Galerien sind im Vorteil, weil sie flexibler und schneller
agieren können und nicht so hohe Belastungen durch Mitarbeiter*innen
und Räumlichkeiten haben. Ich denke, es wird eine Zeit des Ausprobierens
sein, man muss sich den Gegebenheiten immer wieder anpassen. Wir sind
noch ganz am Anfang und keiner kann bisher richtig einschätzen, was das
im vollen Maße bedeutet. Aber Veränderungen bringen ja auch immer eine
Chance mit sich.