Artist Ausgabe Nr. 71

Interview

Textauszug

Susanne Pfeffer
J.K.: »Eine hohe Qualität hatten die Ausstellungen von Susanne Pfeffer im Künstlerhaus. Ein großer Verlust für Bremen, dass sie nach Berlin gegangen ist«, so Jürgen Wesseler im artist-Interview. (Nr. 70/2007). Dem möchte ich mich anschließen. Jedoch haben Meldungen in den Medien, dass vor Ihrer Tätigkeit das Künstlerhaus nur von regionaler Bedeutung war, nicht nur in Bremen zu Irritationen geführt. Nun zu Ihnen: Was war und was haben Sie bewirkt?

S.P.: Horst Griese und auch Dorothee Richter haben am Künstlerhaus Bremen schon vor mir wunderbare Ausstellungen und Projekte gemacht und damit dem Haus ein eigenes Profil gegeben, das auch überregional bekannt und wahrgenommen wurde. Es liegt eher daran, dass Medien durch ihre Aktualität oft ein kurzes Gedächtnis haben und ihren Fokus stärker auf das Zeitnahe richten. Viele Künstler wie Matthias Weischer oder auch David Zink Yi haben während meiner Zeit am Künstlerhaus Bremen ihre erste institutionelle Einzelausstellung gehabt. Daneben habe ich sowohl in den Einzel- als auch in den Gruppenausstellungen vielen Künstlern die Möglichkeit gegeben, neue, speziell auf die Situation konzipierte Arbeiten zu entwickeln. Ich hoffe, dass ich damit dem Publikum vielschichtige, unterschiedliche Einblicke in die aktuelle zeitgenössische Kunst geben konntte. Zumindes ist mein Eindruck, dass es durch meine Arbeit am Künstlerhaus gelang, in Bremen das Bewusstsein, das Interesse und - ja die Freude an zeitgenössischer Kunst zu stärken und darüber bin ich sehr froh. Keinesfalls will ich damit sagen, dass die Bedeutung des Künstlerhauses zuvor nur von regionalem Charakter war. Es ist eine tolle Institution, der ich weiter alles Gute, viel Mut, Erfolg und Inspiration wünsche. Ich bin sicher, dass Stefanie Böttcher neue Impulse setzen wird.

Joachim Kreibohm