Artist Ausgabe Nr. 48
Portraits
Paloma Varga Weisz | Isabell Heimerdinger | Peter Zimmermann | Anna Guðjónsdóttir | Christoph GirardetInterview
Thomas OlbrichtPage
Till FreiwaldPolemik
Ludwig SeyfarthAusstellungen
»Wirklichkeit in der zeitgenössischen Malerei«Künstlerbeilage
Olaf NicolaiEdition
Cosima von BoninPortrait
Enlighten, 2000, Installationsansicht: PS1 Contemporary Art Center, New York, Foto: Nick Kline
Textauszug
Christoph Girardet»Enlighten«, »Blinded und Scratch« sind alle aus dem Jahr 2000. Die stenogrammartigen Arbeiten wirken wie eine Trilogie, eine Hommage an die Sprache des Filmes. Aber nicht an seine großen Phrasen, sondern an die leisen, wie nebenbei gesprochenen, leicht zu überhörenden Sätze, in denen dennoch Entscheidendes gesagt wird. Die drei Werke lassen sich als Glaubensbekenntnis in eigener Sache deuten, als ein zugleich dramatisches, melodramatisches, poetisches und persönliches Manifest. Die Blitze aus Christoph Girardets »Enlighten« erscheinen wie die Epiphanien eines blitzartigen Verstehens. Als Einsicht gewinnt es Form in »Blinded«, wo es sich allmählich ausbreitet und in blendender Helligkeit das Bild überschwemmt: »Oh, oh, I begin to see the light«. Daß die Bilder wie die Töne, wenn sie denn gelingen, immer erst endgültige Gestalt im Kopf des Hörers/Betrachters annehmen, davon erzählt das schöne Tape »Scratch«. Tonarme senken sich auf ungezählte Platten oder verlassen sie. Stets aufs Neue hören wir einzig und allein das kratzende Geräusch zu Beginn und am Ende der schwarzen Scheiben, und hören doch ganz viel Musik.
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