vergriffen
Artist Ausgabe Nr. 70
Portraits
Jürgen Drescher | Sven Johne | Stefan Panhans | Katharina Grosse | Hans HaackePage
Stephan MörschPolemik
Hans-Jürgen HafnerEssay
Michael StoeberKünstlerbeilage
Achim BertenburgEdition
Hartmut NeumannPortrait
Blick in die Ausstellung: Deichtorhallen Hamburg, Im Vordergrund: Wide White Flow (Breiter weißer Fluss), 1967, © VG BILD-KUNST, Bonn, Foto: Wolfgang Neeb
Textauszug
Hans HaackeDie Bundeskanzlerin hat sich nicht die Ehre gegeben und wäre Gerhard Schröder noch im Amt gewesen, er hätte desgleichen getan. Immendorf ist eben nicht Haacke und Haacke ist nicht Immendorf. Die Retrospektive mit dem Titel »Hans Haacke wirklich Werke 1959 - 2006« in Hamburg und Berlin ist ein Ereignis, aber ein recht zwiespältiges. Kaum ein anderer zeitgenössischer Künstler hat mit seinen Werken so viel Beachtung und Abneigung empfangen wie Hans Haacke. Seine Arbeit im Reichstag »Der Bevölkerung« war Anlass einer Bundestagsdebatte und noch heute ist das Werk Anziehungspunkt für unzählige Besucher. Zu meinen persönlichen Erinnerungen an Hans Haacke gehört der Hinweis des Künstlers nach der Wahl des neuen Generalsekretärs der CDU mit dem Namen Volker Kauder: Volker Kauder war wesentlich daran beteiligt, die Kampagne gegen das Kunstprojekt im Reichstag zum Laufen zu bringen. Es ist schon eine ironische Volte, wenn man jetzt auf der Internetseite Volker Kauders folgenden Satz liest: »Da ich an zeitgenössischer Kunst interessiert bin, war es mir eine besondere Freude bei der künstlerischen Ausgestaltung des Reichstages in Berlin mitgewirkt zu haben«. Ob Volker Kauder den Weg in die Ausstellungen findet, steht nicht zur Frage. Aber wer an der Macht ist, wird milder, wer an Alter gewinnt auch?
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