Artist Ausgabe Nr. 66

Portrait

Textauszug

Claudia Kapp
Claudia Kapp bezeichnet ihre Arbeit als »filmische Installation«. Mit der Filmmusik von Ennio Morricone bringt sie das narrative Kino und sentimentale Bilder in Erinnerung, das optische Phänomen, dass in den Blick gebracht wird, ist dagegen eher dem abstrakten Film verpflichtet. Ihre filmische Installation wählt in einer Welt, in der die Gewöhnung an die Wahrnehmungsherausforderungen so fortge- schritten ist, dass der Kick, der Schock von den virtuellen Welten erhofft wird, eine hybride Strategie. Der Raum verströmt eine konzentrierte Atmosphäre, die derjenigen in einem Konzertsaal vergleichbar ist. Die Installation ist streng inszeniert und die Blickrichtung wird durch die aufgestellten Stühle vorgegeben. Zugleich werden emotionale, affektive und zerstreuende Inszenierungs- strategien wirksam, die verführen oder gar romantisch sind.

Elke Bippus