vergriffen
Artist Ausgabe Nr. 81
Portraits
Isaac Torres | Henrik Eiben | Gerd und Uwe Tobias | Roman SchrammPage
Ina RaschkePolemik
Hans-Jürgen HafnerEssay
Hajo SchiffKünstlerbeilage
Tamara GrcicEdition
Michael Conrads 1Portrait
Wallstructure, 2008, Stahl, Lack, 234 x 135 x 3 cm, Courtesy Tinderbox Contemporary Art, Hamburg
Textauszug
Henrik EibenAuf den ersten Blick mag man geneigt sein, die Bilder, Zeichnungen, Objekte und Fotografien von Henrik Eiben als elegante Nachfolger des Minimalismus zu sehen. Es scheint sich um formal überschaubare, aus wenigen Komponenten bestehende Gebilde zu handeln, die aber eine Eigenschaft nicht besitzen, die klassische Werke der Minimal Art auszeichnet: den Betrachtern die Formelemente und Materialien klar und deutlich und ohne doppelten Boden vorzuführen. Auch wenn wir bei Eiben vieles finden, was an die ungegenständliche Kunst der 1960er Jahre erinnert, wird sofort deutlich, dass seine Werke keineswegs den selbst gesetzten Regeln folgen, die damals nicht zuletzt dem diffusen Mystizismus des abstrakten Expressionismus den Garaus bereiten sollten. Eibens Werk ist voller absichtlicher Ungereimtheiten und Fallen, und trotz der Klarheit und Strenge der Komposition präsentiert uns der Künstler immer wieder so etwas wie Rechnungen, die am Ende nicht aufgehen. Es bleibt immer ein Rest übrig, und wenn hinter den Oberflächen der mit Stoff bespannten oder gemalten Flächen andere Farben, Stoffe, Flächen oder Streifen hervorlugen oder aus einem eher flachen Bildobjekt einzelne Teile reliefhaft oder räumlich hervor ragen, wirkt das wie ein Schalk, der durch die Ecke oder durch einen Schlitz lugt und der herrschenden Ordnung ein kleines Schnippchen schlägt.
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