Der ADKV-Art-Cologne-Preis für Kunstkritik geht an Antje Stahl.

30.03.2019

Die in Köln und Zürich lebende Kritikerin Antje Stahl wird mit dem Preis für Kunstkritik 2019 ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen und richtet sich an freie Journalistinnen und Journalisten.
Antje Stahl ist eine Kritikerin, »die keine Scheu davor hat, sich ungeschützt, und wenn nötig auch streitlustig in der Öffentlichkeit zu positionieren. Mit einer vielseitigen Themenauswahl und ausgeprägter Sprachlust entwickelt sie eine Kunstkritik abseits konventioneller Schreibstandards. Mit Polemik und Satire, plötzlichen Kehrtwendungen und Provokationen, aber auch großer Präzision in der Beschreibung wendet sich Antje Stahl an ein breites Publikum und straft so das Vorurteil Lügen, Kunst sei eine Angelegenheit für Eingeweihte... Stahl versteckt sich in ihren Texten nicht hinter gesicherten Wissensbeständen. Ambivalenzen bringt sie zur Sprache, statt sie auszublenden, und bleibt so bereitwillig als Subjekt sicht- und angreifbar.«
Seit 1999 wird der Preis durch die ADKV ausgelobt und seit 2006 in Kooperation mit der ART COLOGNE, die auch das Preisgeld stiftet, vergeben. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger: Radek Krolczyk (2018); Kito Nedo (2017); Jörg Scheller (2016); Stefan Kobel (2015); Barbara Buchmaier und Christine Woditschka (2014); Astrid Mania (2013); Kolja Reichert (2012); Jens Kastner (2011); Jennifer Allen (2009); Rudolf Schmitz (2008); Ludwig Seyfarth (2007); Catrin Lorch (2006); Dominic Eichler (2005); Gregory Williams (2004); Raimar Stange (2003); Renate Puvogel (2002); Jan Verwoert (2001); Stefan Römer (2000); Hans-Christian Dany (1999).

KV — Verein für Zeitgenössische Kunst Leipzig erhält den ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine.

30.03.2019

Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird seit 2006 von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperationmitder ART COLOGNE verliehen.
»...Mit einem großen ehrenamtlichen Engagement wird gegenwärtig ein dicht gewebtes Programm verwirklicht, das seine Dynamik nicht zuletzt auch aus der Gleichbehandlung der verschiedenen, thematisch miteinander verknüpften Veranstaltungsformate wie Ausstellungen, Performances oder Diskussionen bezieht. Besonders die Betonung von Begegnung und kritischem Austausch machen den KV zu einem wichtigen Teil der städtischen Nachbarschaft.« Eine lobende Erwähnung geht an den Berliner Kunstverein KUNSTrePUBLIK. »Der kleine Berliner Kunstverein hat mit dem ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik schrittweise seit 2012 einen experimentellen Ort etabliert, wo dem künstlerisch-urbanistischen und programmatisch-politischen Diskurs auf vielfältige Weise ein konkreter Raum gegeben wird.«
Bisherige Preisträger sind: Temporary Gallery, Köln (2018); HartWareMedienKunstVerein, Dortmund (2017); Kunstverein Arnsberg und Kunstverein Harburger Bahnhof in Hamburg (2016); Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (2015); Bielefelder Kunstverein (2014); Neuer Berliner Kunstverein (2013); Badischer Kunstverein, Karlsruhe (2012); Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft (2011); Kölnischer Kunstverein (2010); Heidelberger Kunstverein (2009); Salzburger Kunstverein und Westfälischer Kunstverein, Münster (2008); Kunstverein Wolfsburg (2007); ACC Galerie Weimar (2006).
Beide ADKV-Preise werden am 13. April in Kooperation mit und auf der Art Cologne verliehen.

Kunsthalle Wien: »Peter Friedl. Teatro«.

22.03.2019

Die Werke des 1960 geborenen Künstlers verstehen sich als exemplarische Vorschläge und Lösungen für ästhetische Probleme hinsichtlich unseres politischen und historischen Bewusstseins. Die Ausstellung konzentriert sich auf eine Reihe wiederkehrender Themen in Friedls Œuvre: Modell, Sprache, Geschichte, Übersetzung, Theatralik. Herzstück der Ausstellung ist die im Rahmen der documenta 14 erstmals präsentierte Filminstallation Report (2016).
Ausgehend von Kafkas »Ein Bericht für eine Akademie« entfaltet Friedl eine ebenso komplexe wie kinematografisch opulente Reflexion über das Wechselspiel von Identität und Sprache, Anpassung und Autonomie. Werke wie »The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry, Giulia, Toussaint)« (2013) und »Teatro Popular« (2016–2017) sind weitere Beispiele für Friedls Auseinandersetzung mit dem Topos Theatralität, den sie unter dem Begriff des Modells in den Blick nehmen. An historisch überlieferten Formen des Marionetten- und Puppentheaters orientiert, sind sie als Modellanordnungen für mögliche Gegen-Erzählungen zur Moderne lesbar. »Teatro« versammelt aber auch ältere Arbeiten, die sich auf unterschiedliche Weise der Problematisierung von Gerechtigkeitsfiktionen widmen.
Kuratiert von Anne Faucheret und Vanessa Joan Müller. Bis zum 9. Juni 2019. Die Ausstellung wird vom 25/10 2019 – 1/03 2020 im Carré d’Art, Musée d’art contemporain de Nîmes zu sehen sein. Info: Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien. Fon 0043/1/52189-0