24.6.2018
Unter dem Titel »Memory Palace« präsentiert die Städtische Galerie Arbeiten des Crossover-Künstlers Stefan Marx. Die Kladden des Suhrkamp-Verlages begleiten den 1979 geborenen Künstler seit Jahren für seine Zeichnungen, Sprüche und Textbilder als visuelle Tagebücher vor allem auf Reisen. Er zeichnet, wo er geht und steht. Porträts von Mitreisenden, Passanten, städtische Szenen, genauso auch Landschaften, Frösche, Hunde, Vasen, Pilze, Stillleben, Doodles. Für die Städtische Galerie Delmenhorst hat Stefan Marx über 50 seiner linearen, cartoonartigen Zeichnungen ausgesucht, als Plakateditionen umgesetzt und in den Ausstellungsräu-men des Hauses Coburg arrangiert. Der Titel der Show spielt auf den Gedächtnispalast an, eine aus der Rhetorik bekannte Memoriermethode. In seinem Delmenhorster Palast arrangiert Stefan Marx solitäre Blätter, dann wieder lockere Folgen, motivische Verdichtungen, Wandkompositionen, Schwarz-Weiß und Farbe kommen vor, und immer wieder Worte, Slogans und Lyrics. In der Remise des Hauses Coburg zeigt Marx unter anderem Stoffdesigns, die er für sein 1995 gegründetes T-Shirt-Label »Lousy Living Company« entwirft, Skateboards, Caps, Sticker, Stofftaschen, Vasen, Künstlerbücher, ein Best-of seiner Poster oder auch Cover des Hamburger Plattenlabels »Smallville«. Zur Ausstellung erscheint ein Buch mit rund 200 Zeichnungen von Stefan Marx und einem Text von Aneta Palenga und Annett Reckert. Vom 23. Juni bis 26. August 2018. Info: Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstraße 30, Fon 04221/14132, Fax 04221/14192.
Juan Antonio Olivares, (*1988 in Bayamon, Puerto Rico, lebt in New York), Vanessa Safavi (*1980 in Lausanne, Schweiz, lebt in Berlin) und Zin Taylor (*1978 in Calgary, Kanada, lebt in Paris) sind die diesjährigen Stipendiaten von Fürstenberg Zeitgenössisch. Die drei jungen Künstler erhalten während der Sommermonate eine finanzielle Förderung sowie Wohn- und Arbeitsräume auf Schloss Heiligenberg am Bodensee. In diesem landschaftlich wie auch geschichtlich außergewöhnlichen Kontext haben die Künstlerdie Möglichkeit, weitab von ihrem Alltag zu arbeiten und neue Anregungen für ihre Arbeit zu finden. »Fürstenberg Zeitgenössisch« wurde 2011 von Erbprinz Christian und Erbprinzessin Jeannette zu Fürstenberg gegründet. Das eigenständige Projekt besteht aus einem Stipendiatenprogramm, der Ausrichtung von Wechselausstellungen und dem Aufbau einer kleinen Sammlung. »Fürstenberg Zeitgenössisch« soll primär junge Künstlerinnen und Künstler fördern und begleiten, die sich durch neue Formensprachen und Konzepte hervorgetan haben und in diesem Zusammenhang in den internationalen Diskurs gerückt sind. Kuratorisch betreut wird das Programm von Moritz Wesseler. Info: Fürstenberg Zeitgenössisch, Am Karlsplatz 7, 78166 Donaueschingen, Fon 0160.90833423. www.fuerstenberg-zeitgenoessisch.com
Durch seine Auseinandersetzung mit Fotografie und Film entwickelte der 1969 geborene Claerbout ein besonderes Interesse an Zeit. Seine Werke, in denen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu überwältigenden Momenten in zeitlicher Ausdehnung verbinden, stellen philosophische Überlegungen zu unseren Vorstellungen über Zeit und Realität, Erinnerung und Erfahrung sowie über Wahrheit und Fiktion dar. Charakteristisch sind seine extrem verlangsamten Bildsequenzen: Bewegte Bilder kommen nahezu zum Stillstand. Claerbout erreicht diese Effekte über Diaserien oder über computergenerierte Methoden, die Bewegtbilder zu Standbildern gefrieren lassen. Das Resultat ist eine erhöhte Aufmerksamkeit der Betrachter/innen, die sich der ver-angsamten Zeit ausliefern und sich ihr anpassen. David Claerbouttudierte Malerei in Antwerpen; er lebt und arbeitet in Antwerpen und Berlin. Seine Werke wurden international in zahlreichen Einzelausstellungen präsentiert, unter anderem: Van Abbemuseum, Eindhoven (2005), Centre Pompidou, Paris (2007), Kunstmuseum St. Gallen (2008), De Pont, Tilburg (2009 und 2016), WIELS, Brüssel (2011), SFMOMA, San Francisco (2011), Tel Aviv Museum of Art (2012), Wiener Secession (2012), Kunsthalle Mainz (2013), Nederlands Fotomuseum, Rotterdam (2014), Marabouparken, Sundbyberg (2015), KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin (2016), Städel Museum, Frankfurt am Main (2016), Museu Nacional d‘ Art de Catalunya, Barcelona (2017) sowie im Schaulager, Münchenstein/Basel (2017). Vom 14. Juli bis 7. Oktober 2018. Info: Kunsthaus Bregenz, Karl Tizian Platz, 6900 Bregenz, Fon 0043/5574/48594-410, Fax 0043/5574/48594-3409. www.kunsthaus-bregenz.at