03.08.2018
Mit »Virtual Insanity« erobert Jamiroquai 1996 die internationalen Charts. Ein Song, der den Einzug einer neuen Ära begleitet, weil er sie vokal und tonal einfängt. Ein Video, das legendär geworden ist, weil es den Verlust der Bodenhaftung, die Haltlosigkeit von Mensch und Situation in damals spektakuläre Bilder umsetzt. Nicht der Begriff »virtual insanity« doch seine Bedeutung hat sich bestätigt. Das Abgleiten in virtuelle Realitäten führt in steigendem Maße zu Wahrnehmungsstörungen, Eskapismus, Verrohung. Die Ausstellung »Virtual Insanity« beschäftigt sich mit der Ausdehnung der Realität und deren Schattenseiten. Wachstum und Veränderung sind die Motoren menschlichen Denkens und gesellschaftlicher Entwicklungen. Sie stimulieren, wirken sinnstiftend, können notwendig sein. Gleichzeitig können sie Felder aktivieren, Gedanken und Handlungen auslösen, die weder gewollt, noch steuerbar sind. In »Virtual Insanity« kreieren die beteiligten Künstlerinnen und Künstler Dokumente, verfassen Berichte und Erzählungen, entwickeln Szenarien und praktizieren so einen ganz eigenen Umgang mit technischen Neuerungen und Lebensvollzug infolge der digitalen Revolution. Antoine Catala, Cao Fei, Jon Rafman, Jordan Wolfson, Harun Farocki, Eva & Franco Mattes, Refrakt & Nicole Ruggiero & Molly Soda, Renaud Jerez, Igor Simic, Tabita Rezaire nehmen teil. bis zum 18.November 2017. Info: Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5, 55118 Mainz, Fon 0631/126936. www.kunsthalle-mainz.de
03.08.2018
Junge Sammlungen 05 in der Weserburg: »What Paradise? Sammlung Peters-Messer«. Der Immobilienunternehmer aus Viersen, hat seit Mitte der 1990er Jahre über 350 Werke aktueller, internationaler Kunst zusammengetragen. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von über 50 politischen Werken, die auf kritische, oft beklemmende Weise soziale Verwerfungen unserer Zeit aufgreifen. Die Ausstellung nimmt bewusst das Verhältnis von Ästhetik und Ethik in den Fokus und damit die soziale Funktion der Kunst insgesamt. Kader Attia, Viktoria Binschtok, Peggy Buth, Yvon Chabrowski, Arash Hanaei, Jonathan Hernández, Thomas Hirschhorn, Pieter Hugo, Sven Johne, Jon Kessler, Douglas Kolk, Bjarne Melgaard, Thomas Rentmeister, Achim Riethmann, Julian Röder, Tom Sachs, Santiago Sierra, Kon Trubkovich, Susan Turcot nehmen teil. Die Ausstellungsreihe »Junge Sammlungen« zeigt junge, bislang noch nicht in dieser Form an die Öffentlichkeit getretene Privatsammlungen. Das Ausstellungsformat wurde 2014 initiiert und kann mittlerweile auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Kuratiert von Peter Friese und Ingo Clauß. Vom 23. September bis 2018 bis 10. Februar 2019. Info: Weserburg | Museum für moderne Kunst, Teerhof 20, 28199 Bremen, Fon 0421/59839-70, Fax 0421/505247. www.weserburg.de
03.08.2018
Die Filme und Installationen der 1963 in London geborenen Künstlerin gehen der Frage nach, wie sich Menschen zu anderen in ein physisches, soziales und kulturelles Verhältnis setzen, wenn Worte keinen Halt mehr finden. Im Zentrum der Ausstellung stehen zehn Werke aus den letzten zwanzig Jahren, die zentrale Motive der Künstlerin herausstellen: Klang und Sprache, Selbstwahrnehmung und die Beziehungen zu anderen. Das Projekt erprobt dabei eine völlig neue Form des Umgangs mit Medienwerken. Die einzelnen Video-Klanginstallationen werden nicht parallel zu sehen sein, sondern für sie wird eigens eine Choreografie entwickelt, die die Besucherinnen und Besucher nacheinander von Werk zu Werk führt. Aus den individuellen Werken wird eine Gesamtinszenierung, die zwischen Ausstellung, Theater, Konzert und Kino angesiedelt ist. Die Ausstellung beleuchtet das Verhältnis von verbaler Sprache und nonverbalen, auch unübersetzbaren Formen von Sprache und Sinnproduktion, die sich als klanglich sondierende Begegnungen zwischen unterschiedlichen Seinsweisen ereignen. Vom 27. Oktober 2018 bis 20. Januar 2019. Info: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart, Fon 0711/223370, Fax 0711/293617. www.wkv-stuttgart.de