1980 begründet, gehört die Triennale Kleinplastik Fellbach zu den traditionsreichsten Kunstausstellungen ihrer Art und findet bundesweit große Beachtung. Die Ausstellung dauert bis zum 29. September 2019. Die Triennale Kleinplastik präsentiert im Turnus von drei Jahren auf 3000 qm Fläche zeitgenössische Skulpturen internationaler KünstlerInnen. Während für die Triennalen 1–7 geografische und geopolitische Prämissen vorgegeben waren, haben sich die Verantwortlichen seit 2001 – im Zeichen einer Globalisierung der Kunst – für eine konzeptionelle Öffnung entschieden, wodurch ästhetische, kunsthistorische und soziologische Fragen in den Vordergrund rückten. Bisherige Kuratoren waren Heinz Fuchs, Manfred Schneckenburger, Christoph Brockhaus, Lóránd Hegyi, Werner Meyer, Thomas Deecke, Jean-Christophe Ammann, Matthias Winzen und Ulrike Groos. Es folgten Yilmaz Dziewior und Angelika Nollert. Die vergangene 13. Triennale wurde von Susanne Gaensheimer kuratiert. Für die nunmehr 14. Triennale Kleinplastik konnte die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Brigitte Franzen (*1966) gewonnen werden. Brigitte Franzen ist Vorstand der Peter und Irene Ludwig Stiftung. Von 2009 bis 2015 war sie Direktorin des Ludwig Forums für Internationale Kunst in Aachen. Von 2005 bis 2008 arbeitete sie als Kuratorin für Gegenwartskunst am Westfälischen Landesmuseum und war Kuratorin der Skulptur Projekte Münster 2007. Angeregt durch die sensationellen Funde der rund 40 000 Jahre alten Figürchen in den Höhlen der nahen Schwäbischen Alb, plädiert Franzen in ihrem Konzept für eine vielstimmige, modellhafte und anthropologische Sicht auch auf die gegenwärtige Kunst. Exemplarisch werden deshalb in die Ausstellung historische Objekte, teils als hochwertige Repliken, integriert. . An der 14. Triennale beteiligen sich über 50 internationale Künstlerinnen und Künstler. Info: Kulturamt Fellbach, Marktplatz 1, 70734 Fellbach, Fon 0711/5851-364, E-Mail: kulturamt@fellbach.de; www.triennale.de
Nicolaus Schafhausen ist seit 2012 Direktor der Kunsthalle Wien und kündigte nun an, seinen bis 2022 laufenden Vertrag zum zum 31. März 2019 aufzugeben. »In der derzeitigen nationalistischen Politik in Österreich und der europäischen Situation sehe ich die Wirkungsmächtigkeit von Kulturinstitutionen wie der Kunsthalle Wien für die Zukunft infrage gestellt«, begründete Schafhausen seinen Schritt. Der 52jährige Schafhausen will künftig »außerhalb der gängigen Formen von Institutionen« und betont, der Kunsthalle Wien sei »es gelungen, aktuelle gesellschafts-politische Fragestellungen aufzugreifen und durch das Medium der Kunst zu thematisieren, sich damit sehr aktuell in der Zeit zu verorten und erfolgreich international hinaus zu strahlen. Die Kunsthalle Wien ist ein Ort, der auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert und alles andere als statisch in ihrem Programm sowie in ihrer Struktur sein sollte...«. Doch nun werde »in Zeiten rechtspopulistischer Bewegungen... künftig ein wesentlich offensiverer und stärkerer Rückhalt von Seiten der unabhängigen staatlichen Institutionen und Verwaltungen für Kulturinstitutionen, die sich gesellschaftlich und künstlerisch den komplexen Herausforderungen der Zeit stellen, erforderlich sein.« Bevor er die Kunsthalle Wien übernahm, hatte Schafhausen einst die Galerie Lukas & Hoffmann gegründet. Von 1995 bis 1998 leitete er das Künstlerhaus Stuttgart, von 1999 bis 2005 den Frankfurter Kunstverein. Vom 2006-2011 war er künstlerischer und kaufmännischer Direktor des Witte de With in Rotterdamn. Er kuratierte zweimal den deutschen Beitrag zur Biennale in Venedig. www.kunsthallewien.at
Die Jury (Charles Esche, Van Abbemuseum, Eindhoven, Edit Molnár, Edith-Russ-Haus, Marcel Schwierin, Edith-Russ-Haus, Joanna Sokolowska, Muzeum Sztuki, Lódz) hat entschieden: Petra Bauer, Zach Blas und Daniel Jacoby erhalten jeweils ein Arbeitsstipendium. Ermöglicht durch die Stiftung Niedersachsen hat das Edith-Russ-Haus für Medienkunst für das Jahr 2018 drei sechsmonatige und mit 10.000 Euro dotierte Arbeitsstipendien vergeben. Insgesamt hatten sich 357 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt für die Stipendien beworben. »Die Jury war beeindruckt von der durchgängig hohen Qualität der Bewerbungen, wie auch von der Tatsache, dass viele der eingereichten Beiträge ähnliche Fragestellungen verfolgten. So gab es insbesondere eine Reihe von Projekten, die sich mit den Arbeitsbedingungen in einer technologisch geprägten Gesellschaft beschäftigen. Das gemeinsame Interesse der drei Stipendienprojekte gilt Sex und Drogenkonsum als Aktivitäten, die in den vergangenen Jahren grundlegend verdinglicht und kommerzialisiert wurden. Alle drei nutzen Artefakte oder Personen der modernistischen Vergangenheit als eine Art Brennglas, um unsere gegenwärtigen Verhältnisse zu interpretieren, in denen wir als einzelne Arbeitskräfte – von schlecht bezahlten Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern bis zum hyperproduktiven (und – sexualisierten) Management im Silicon Valley – auf unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft tätig sind.« Die Stiftung Niedersachsen fördert das Stipendienprogramm des Edith-Russ-Hauses kontinuierlich seit 2001.