Artist Ausgabe Nr. 43

Portraits

OLAF NICOLAI | RUPPRECHT MATTHIES |  Björn Dahlem | GISELA KLEINLICH | Lothar Ebner |  JASON RHOADES

Interview

Meyer Rieger

Page

Christian Flamm

Polemik

Stephan Berg

Künstlerbeilage

Anny Öztürk

Portrait

Textauszug

GISELA KLEINLICH
Die Skulpturen von Gisela Kleinlein sind bestimmt von einer potentiellen Veränderbarkeit - manchmal dürfen und sollen vor allem in ihren frühen Arbeiten die Betrachter etwas »benutzen«, durch bewegliche Winkel und Klappen die Form verändern, damit spielen. Diese direkte Beweglichkeit wurde dann durch Reihungen von eng miteinander verwandten Formen abgelöst, die häufig eine Skulptur bilden und in ihrerAbfolge zum Beispiel eine aufsteigende Drehbewegung vollziehen. Immer werden die Ausstellungen von Kleinlein zu jeweils neu mit Bezug auf den Raum inszenierten Arrangements. Einen plastischen Grundgedanken variiert sie in einer ganzen Reihe von eng verwandten Arbeiten.

Ihre Arbeit ist durch zwei sich dialektisch ergänzende Pole geprägt: Die Einfachheit und Präzision der einzelnen Objekte und die höchste Komplexität in der räumlichen Anordnung, die zur geschlossenen Installation wird, bei der alle Bestandteile genau aufeinander bezogen sind. Skulpturen als Solitäre, die durch die Verteilung im Raum in ein dialogisches Verhältnis treten wie Bühnenbilder, die ohne schauspielerische Aktion auskommen, weil die Objekte genügend Interdependenz entwickeln.

Georg Elben