vergriffen
Artist Ausgabe Nr. 33
Portraits
Christiane Möbus | Wolfgang Ellenrieder | Boris Becker | Franz AckermannInterview
Stephan Schmidt-WulffenPage
Regina MöllerPolemik
Stephan BergKünstlerbeilage
Margret EicherEdition
Katharina GrossePortrait
Franz Ackermann, Foto: Albrecht Fuchs
Textauszug
Franz AckermannDer Anrufbeantworter ist für mich zu Hause, wenn ich flugs für ein paar Tage in Berlin bin. Mit dem Handy ist man jetzt auch im Kino oder auf Mallorca rund um die Uhr erreichbar. Und das Internet vernetzt E-mail-Adressen in Hannover genauso wie in Bremen, Jerusalem oder Nordhorn. Aber nicht nur deswegen stehen heute die Kategorien der An- und Abwesenheit weltweit zur Disposition. Ihre Trennschärfen verlieren zudem im Wirbel der Geschwindigkeiten und dank der Ubiquität der Massenmedien mehr und mehr an Kraft. Die Reichweite dieses Prozesses ist nicht zu unterschätzen: Immerhin waren noch für Immanuel Kant die Momente von \"Raum und Zeit\" konstituierend für jedwede Subjektivität. Gleichzeitig aber spitzen sich gegen Ende des 20.Jahrhunderts die Kämpfe um Heim- und Raumvorteile an den immer zahlreicher werdenden Krisenherden wie Palästina, der ehemaligen Sowjetunion oder den sogenannten \"Neuen Bundesländern\" drastisch zu...
Diese aggressive Spannung von Präsenz und Absenz, von Ort und Nicht-Ort gibt der künstlerischen Arbeit von Franz Ackermann die Richtung vor. Mit diversen Dualismen wie Reise und Verweilen, imaginativer Erinnerung und aktueller Beschreibung, oder von Messen und Vermessenheit steckt der junge Berliner Künstler sein ästhetisches Terrain ab, das von der Malerei bis zur Skulptur, von der Rauminstallation bis hin zur konzeptionellen Photographie sich erstreckt...
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