15.02.2019
Die Preisver-leihung findet im Kaminsaal des Bremer Rathauses am Montag, den 25. Februar 2019 um 17.00 Uhr statt. Im Anschluss daran hält die Künstlerin Michaela Melián um 19.00 Uhr in der Bremer Kunsthalle einen Vortrag.
Michaela Melián, 1956 geboren, lebt in Berg bei München und in Hamburg, wo sie eine Professur für zeitbezogene Medien an der Hochschule der Bildenden Künste innehat. Sie ist bildende Künstlerin, Hörspielmacherin, Solo-Musikerin und Mitglied der Gruppe FSK. Aus der Begründung der Jury: »Michaela Melián hat als eine der ersten den virtuellen Raum als Ort für künstlerische Inter-ventionen besetzt. Neben Zeichnungen, mit der Nähmaschine genähten Bildern, Installationen sowie Musikstücken ist eines ihrer Hauptarbeitsfelder der öffentliche Raum. Melián arbeitet zu Körper- und Geschlechterverhältnissen, Erinnerungspolitik und deutscher Geschichte. In ihrem formal und medial breit angelegten Werk setzt sich Melián immer wieder mit gesellschaftspolitisch relevanten Fragen auseinander. Bei ihren Projekten im Stadtraum nutzt sie zahlreiche Medien: neben fast schon klassischen Formen wie Installationen, Aktionen und Wandbild sind dies das Hörspiel, die Lesung historischer Texte sowie Sound im Radio und Internet. Mit dieser Vielfalt an Medien erweitert sie den realen öffentliche Raum um den virtuellen Raum. Insbesondere mit ihren individuell über das Mobiltelefon im Münchner Stadtraum akustisch abrufbaren Memory Loops (kurzen biografischen, nachgesprochenen Interviews) verbindet sie reale Orte mit ihrer Historie, persönliche Schicksale mit einer Rezeption am Ort des Geschehens. Migration, Judenverfolgung und die NS-Gewaltherrschaft sind wichtige Themen in Meliáns Oeuvre. Ausgehend von intensiven historischen Recherchen, der Sichtung, Bearbeitung und Transformation von Zeugnissen und Informationen schafft die Künstlerin, innovative Formen und Formate zu diesen wichtigen gesellschaftlichen Themen und entwickelt dabei eine neue Gedenkkultur.«
15.02.2019
Die Eröffnung und Preisverleihung findet am 20. Februar 2019, 19 Uhr in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin statt.
Mit der Verleihung des Käthe-Kollwitz-Preises 2019 an Hito Steyerl ehrt die Akademie der Künste eine internationale Künstlerin, deren besonderes Interesse den Medien, der Technologie und der Verbreitung von Bildern gilt. Ihr Werk umfasst Texte, Performances, Multimedia-Installationen und essayistische Dokumentarfilme, in denen sie sich mit postkolonialer Kritik, feministischer Repräsentationslogik sowie den Einflüssen der Globalisierung auf den Finanz-, Arbeits- und Warenmarkt auseinandersetzt. Die Jury bildeten die Akademie-Mitglieder Douglas Gordon, Katharina Grosse und Ulrike Lorenz.
Die Akademie der Künste zeigt anlässlich der Preisverleihung vom 21. Februar bis 14. Apri 2019 u. a. die raumgreifende Installation »Hell Yeah We Fuck Die« (2016) aus stählernen Absperrelementen und Wänden mit kompilierten Video-Audio-Sequenzen humanoider Roboter. Hier konkretisiert Steyerl die Frage nach dem Einfluss virtueller Realitäten auf die User*innen und Rezipient*innen im Hinblick auf die Rolle von Computertechnologien in Kriegssi-tuationen. Auch die zweikanalige Videoarbeit »Abstract« (2012) konfrontiert die Überbleibsel einer militärischen Konfliktsituation in der von Kurden bevölkerten Osttürkei mit Handybildern der Künstlerin auf dem Pariser Platz. Die Preisträgerin zeigt außerdem auf einer LED-Wand ihre filmische Studie »Empty Centre« (Leere Mitte, 1998). Ebenso sind die Videoarbeiten »Normality 6« (1999) und »Babenhausen« (1997) zu sehen. Hito Steyerl (geb. 1966 in München) ist Professorin für Experimentalfilm und Video sowie Mitbegründerin des Research Centers for Proxy Politics an der Universität der Künste Berlin. Sie studierte in Tokio und München Kinematographie und Dokumentarfilmregie. 2003 schloss sie ihre Promotion in Philosophie an der Akademie der Bildenden Künste Wien ab. Ihre Werke wurden unter anderem auf der Biennale in Venedig, im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, und im Museum of Modern Art (MoMA), New York, ausgestellt. Der Käthe-Kollwitz-Preis, den die Akademie der Künste jährlich an eine bildende Künstlerin / einen bildenden Künstler vergibt, ist mit 12.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger waren u. a. Adrian Piper (2018), Katharina Sieverding (2017), Edmund Kuppel (2016), Bernard Frize (2015), Corinne Wasmuht (2014). Köln, Trägerin des Käthe Kollwitz Museum Köln. Info: www.adk.de/de/akademie/preise-stiftungen/Kollwitz_Preis.htm
14.02.2019
Seine Gemälde und Bildobjekte basieren auf der Vorstellung einer sich mit dem Realraum verknüpfenden Malerei. In seinen vielschichtigen Werken werden dreidimensionale Gegenstände mit gemalten Elementen und Gesten in Beziehung gesetzt. Verbunden durch visuelle Analogien prallen unterschiedliche Realitätsebenen aufeinander. Halmer spielt dabei mit einem inneren Referenzsystem, in dem eine regelhafte Beziehung zwischen Leinwandbild, Objekt und Raumzeichen suggeriert wird. Im Ausstellungsraum lässt der Künstler die einzelnen Werke installativ und mittels graphischer Zeichen an der Wand in einen Dialog treten, der grundlegende Ideen von Prozess- und Sinnhaftigkeit thematisiert. Dominik Halmers Installation großformatiger Bildobjekte, die unter dem Titel »TERRITORY« im Museum Wiesbaden zu sehen war, wird nun in anderer Konstellation im Oldenburger Kunstverein gezeigt und um eine ganz neue Werkgruppe erweitert. Bis zum 14. April 2019. Info: Oldenburger Kunstverein, Damm 2a, 26135 Oldenburg, Fon 0441/27109. www.oldenburger-kunstverein.de