15.12.2018
Im Kunstmuseum Bonn ist die Ausstellung »Ulla von Brandenburg -SWEETS / QUILTS / SUN« zu sehen. Die 1974 geborene Künstlerin hat bis heute ein umfassendes, komplexes und charakteristisches Œuvre entwickelt, dem sich das Kunstmuseum Bonn und die Whitechapel Gallery London mit zwei unterschiedlichen Ausstellungen und einer gemeinsamen Publikation widmen. Die motivische Verdichtung im Werk Ulla von Brandenburgs, die sich aus der Formsprache von Folklore, Theater und Zirkus speist, korrespondiert mit einer außergewöhnlich hohen medialen Vielfalt. In ihren Filmen, Installationen und Zeichnungen verwendet von Brandenburg Methoden des Theaters, um sich mit gesellschaftlichen und historischen Fragen auseinanderzusetzen. Ihre Referenzen an das Theater führen uns immer wieder auf die Grundfragen unserer Existenz und Gesellschaft zurück. Bis zum 24. Februar 2019. Info: Kunstmuseum Bonn, Museumsmeile, Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113 Bonn, Fon 0228/77-6260, Fax 0228/77-6220. www.kunstmuseum-bonn.de
6.12.2018
Die 44-Jährige Künstlerin erhält die wichtigste britische Auszeichnung für moderne Kunst und wurde für ihre Kurzfilme »Bridgit« und »Stoneymollan Trail« ausgezeichnet. Prodgers Werke zeugten vom »tiefgründigsten Gebrauch eines Geräts, so nüchtern wie die iPhone-Kamera, die die Kunst bisher gesehen hat«, so der Vorsitzende der Jury und Direktor der Tate Britain, Alex Farquharson. »Bridgit«, ein teilweise autobiografisches Werk, beschäftigt sich unter anderem mit der Identität von Menschen, die sich als queer bezeichnen. Ein Jahr lang filmte Prodger die schottische Landschaft und ihre Wohnung, darüber legte sie Soundeffekte aus ihrer Umgebung. Außerdem tritt sie selbst an einigen Stellen als Erzählerin auf und lässt Freunde aus Tagebüchern und Romanen von queeren Autoren vorlesen. Der Turner-Preis ist die wichtigste britische Auszeichnung für moderne Kunst. Er ist nach dem englischen Maler William Turner (1775-1851) benannt und wird seit 1984 vergeben. Das Preisgeld für den Gewinner beträgt 25.000 Pfund (etwa 28.000 Euro). Die anderen Nominierten bekommen jeweils 5000 Pfund. Zu den vier Nominierten gehörten außerdem das Kunst- und Recherchekollektiv Forensic Architecture sowie die Einzelkünstler Naeem Mohaiemen und Luke Willis Thompson. Sie erhalten je 5000 Pfund. Unter den Preisträgern sind bislang erst zwei Deutsche: der Fotograf Wolfgang Tillmans (2000) und die Malerin Tomma Abts (2006).
30.11.2018
Hans D. Christ (1963 geboren, Kunst- und Germanistik-Studium in Dortmund) und Iris Dressler (1966 geboren, Studium der Kunstgeschichte in Marburg und Bochum) leiten den Württembergischen Kunstverein seit 2005. Neben zahlreichen Ausstellungen von internationaler Strahlkraft, wie zuletzt »Imogen Stidworthy. Dialogues With People« (bis 13.1.2019), »50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus« 1968 (2018), »Alexander Kluge. Gärten der Kooperation« (2017) oder »Ines Doujak. Not Dressed for Conquering« (2016) haben Sie den Kunstverein zu einer offenen Plattform für lokale Akteur*innen aus den Bereichen Kunst, Aktivismus und zivilgesellschaftlichem Engagement gemacht. Hans D. Christ und Iris Dressler: »Unser Plan für die Zukunft sieht vor, den Bereich der Vermittlung deutlich zu erweitern und neue Impulse gerade im Hinblick auf Fragen der Diversität zu setzen. Im Rahmen der Entwicklung eines international und lokal bedeutsames Programm geht es uns unter anderem um die Vernetzung und Soli-darisierung angesichts des aufkommenden Rechtspopulismus in Europa und anderswo. Dem Bereich der Digitalisierung möchten wir uns mit einem kritischen Blick auf die Macht der Algorithmen nähern. Nach einer auch selbstkritischen Betrachtung unserer bisherigen Arbeit, die zwar dem Anspruch eines Kunstprogramms jenseits der Positionen aus Westeuropa und Nordamerika gerecht wurde, wollen und müssen wir den Frauenanteil deutlich erhöhen.« Info: www.wkv-stuttgart.de