Susanne Pfeffer tritt die Nachfolge von Susanne Gaensheimer an, die am 1. September an die Spitze der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen nach Düsseldorf gewechselt war. Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Berlin bei Prof. Bredekamp wurde die 1973 geborene Kunsthistorikerin 2001 Ausstellungsassistentin im Kölnischen Kunstverein und später kuratorische Assistentin von Udo Kittelmann im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Susanne Pfeffer war schon auf der Biennale 2001 an der Gestaltung des deutschen Pavillons beteiligt; damals hatte Udo Kittelmann, Gregor Schneiders Arbeit »Totes Haus u r« gezeigt. Von 2004 bis 2006 war sie die Künstlerische Leiterin des Künstlerhauses in Bremen. 2007 Chefkuratorin der Kunst-Werke Berlin. Seit 2013 ist Pfeffer Direktorin des Fridericianum in Kassel. 2015 kuratierte sie den Schweizer Pavillon bei der Biennale von Venedig, 2017 war sie für den deutschen Beitrag verantwortlich. Dabei wählte sie die Frankfurter Künstlerin Anne Imhof aus, die mit ihrer Arbeit den Goldenen Löwen gewann. »Frau Pfeffer genießt einen ausgezeichneten Ruf weit über Deutschland hinaus und ist zweifellos eine der zurzeit gefragtesten Persönlichkeiten in der Museumslandschaft. Sie ist international hervorragend vernetzt und zählt zu den besten Kennerinnen der Gegenwartskunst,« betont die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig.
Miroslaw Balka ist einer der international bekanntesten polnischen Künstler seiner Generation. Sein seit den 1980-er Jahren kontinuierlich entwickeltes Œuvre umfasst neben Skulpturen, Video- und Soundarbeiten auch ortsspezifische Installationen und Zeichnungen. Die Ausstellung »Die Spuren«, die er in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Morsbroich konzipiert hat, ist die finale Ausstellung einer fast retrospektiv angelegten Trilogie, die mit Nerve.Construction im Museum of Arts in Lodz (2015) ihren Anfang nahm und mit CROSSOVER/S im Hangar Bicocca (Mailand, 2017) fortgeführt wurde. Während in Lodz Zeichnungen und Skulpturen seit Beginn seines künstlerischen Schaffens einander gegenübergestellt und in Mailand mit 18 Installationen und Videoarbeiten eine enorme Industriehalle bespielt wurde, inszeniert der Künstler im Museum Morsbroich in 19 Ausstellungsräumen die Leere. Alltägliche Materialien und sparsame Gesten bestimmen den Parcours der Ausstellung, die sich im Wesentlichen auf die konzeptuellen, abstrakten Werke der letzten Jahre konzentriert. Sie sind von einer minimalistischen Formensprache geprägt. Bezugspunkt vieler Arbeiten Balkas ist der Körper bzw. die Körperlichkeit menschlicher Existenz. Während in den frühen Werken der Körper noch als Abbild in den Arbeiten vorhanden war, wird er seit 1990-er Jahren nur noch in einer abstrahierten Art und Weise behandelt. Vom 24. September 2017 bis 7. Januar 2018. www.museum-morsbroich.de
Die 1948 geborene Künstlerin wurde am 27. November 1948 in Bad Oldesloe geboren. Sie studierte in Hamburg Malerei, Kunstgeschichte und Philosophie in Köln sowie Fotografie und Grafik in Berlin und Düsseldorf. In ihrer über 40-jährigen Schaffenszeit hat Isa Genzken ein vielfältiges und komplexes Werk geschaffen, das fast alle Medien umfasst. Seit über 30 Jahren führt Isa Genzken den internationalen Diskurs der Bildhauerei mit an. Ihre Klarheit wie ihre Freiheit im Umgang mit Formen und Materialien, die Egalität der Motive und Objekte bezeugen ihre komplexen Reflexionen der tief greifenden Veränderungen im Umgang mit Bildern in den letzten Jahrzehnten. Isa Genzken wird in der von ihr für Goslar konzipierten Ausstellung eine große Installation und neue Collagen zeigen. Der Kaiserring wird am 7. Oktober 2017 überreicht und anchließend die Ausstellung »Isa Genzken – Kaiserringträgerin der Stadt Goslar 2017« im Mönchehaus Museum in Goslar eröffnet. www.moenchehaus.de