Die 1988 in Basel geborene Künstlerin schloss ihren Master of Fine Arts im Jahr 2016 am Bard Col-in New York ab. Ihre Arbeit überzeugte die Jury, der in diesem Jahr Heidi Brunnschweiler (E-Werk Freiburg), Susanne Kühn (AdBK Nürnberg) und Heinrich Dietz (Kunst-verein Freiburg) angehörten. Judith Kakon wird als bisher fünfte Preisträgerin mit dem Kunstpreis Alexander Bürkle ausgezeichnet, der von dem gleichnamigen Elektrogroßhandel ausgelobt und in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Freiburg verliehen wird. Die Künstlerin übersetzt Sachverhalte nach einem langen Recherche-Prozess in vielschichtige Kunstwerke. Häufig geht es ihr dabei um eine subtile Analyse des globalen Handels. In mehrteiligen Installationen verortet sie ihre eigene Stellung, ihr Abwägen und Entscheiden als zeitgenössische Künstlerin im 21 Jahrhundert. Sie verwendet sowohl Standard-Elemente aus dem Baumarkt und Hightech-Equipment als auch individuell handwerklich hergestellte Objekte. Der mit 10.000 Euro dotierte Kunstpreis der Alexander Bürkle Gruppe wird alle drei Jahre jungen bildenden Künstlerinnen und Künstlern gestiftet, die aufgrund ihrer bisherigen Entwicklung wichtige Beiträge zur zeitgenössischen Kunst erwarten lassen. Sie sollen das 35. Lebensjahr nicht vollendet und ihre Ausbildung unmittelbar beendet haben sowie aus dem Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz stammen oder dort arbeiten. Bisherige Preisträger sind Maria Tackmann, Vera Mayer, Christoph Poetsch und Kathrin Herzner. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Vernissage, am 15.09.2017 im Kunsthaus L6 statt. Anschließend übergibt Paul Ege von der Alexander Bürkle GmbH & Co. KG, den Preis. www.freiburg.de/kunsthausl6
Die Auszeichnung wird alle vier Jahre von Senat und Bürgerschaft der Stadt Hamburg an Künstlerinnen und Künstler verliehen, deren Werke der bildenden Kunst sich durch besondere Innovationskraft auszeichnen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Benannt ist der Preis nach dem Gründungsdirektor der Hamburger Kunsthalle und wegweisenden Museumsvermittler Alfred Lichtwark (*14. November 1852). Die Preise werden einen Tag vor seinem Geburtstag, am 13. November 2017, in der Hamburger Kunsthalle an die Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die US-amerikanische Künstlerin Martha Rosler hat sich in den vergangenen 40 Jahren in Fotomontagen und -serien, Videokunst, Performances und Installationen stets mit aktuellen politischen, sozialen und gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt und ein überaus vielschichtiges Werk geschaffen. Bekannt wurde sie durch ihre mittlerweile legendäre Collagenserie „House Beautiful: Bringing The War Home (1967 – 1972)“, in der sie Hochglanzansichten amerikanischer Wohnrauminterieurs aus der Zeitschrift „House Beautiful“ („Schöner Wohnen“) mit dokumentarischen Vietnam-Kriegsfotografien beispielsweise aus dem „Time“-Magazin kontrastierte. Seit den 1960er-Jahren bezieht sie explizit feministische Positionen in Videos und Performances mit ein, wie zum Beispiel bei „Semiotics of the Kitchen“ (1975). Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit liegt in der kritischen Reflexion urbaner Verhältnisse und Strukturen. 2015 entwickelte Martha Rosler gemeinsam mit dem Urbanisten Miguel Robles-Dura´n eine Posterkampagne in der Hamburger Innenstadt, die die Versprechen aktueller Stadtentwicklung in Hamburg und anderen europäischen Städten in den Blick nahm. Der Preis wurde 1951, zum 100. Geburtstag Lichtwarks, gestiftet und ging in jenem Jahr an Oskar Kokoschka. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern zählen außerdem Joseph Beuys, Otto Dix, Max Ernst, Hanne Darboven und zuletzt Andreas Slominski (2013).
Die 1982 in Los Angeles geborene Künstlerin hat ein Werk entwickelt, das die existenziellen Bedingungen des menschlichen Lebens erforscht. Der Schwerpunkt ihrer Praxis liegt auf Skulpturen und Installationen. Ihre Arbeiten reichen von narrativen Bildschöpfungen bis hin zu abstrakt anmutenden Formulierungen. So treffen in dem Schaffen von Anderson aus Epoxid-Ton geformte Figuren auf ephemere Materialcollagen. Für ihre Collagen nutzt sie unterschiedliche, teilweise vorgefundene Stoffe und Objekte als Grundlage und strukturiert diese nach bestimmten, aber nicht immer ergründbaren Kriterien. Die Arbeiten spielen mit Proportionen, wobei die umgebende Architektur als Maßstab fungiert. Vor diesem Hintergrund erfährt jegliche Form von Monumentalität eine Negation, was nicht zuletzt auch durch die Fragilität vieler Werke unterstrichen wird. Für die Ausstellung hat Anderson eine Werkschau konzipiert, die sowohl ältere als auch neue Arbeiten umfasst. Neben der zentralen Ausstellungshalle sowie dem Kino werden ebenfalls die angrenzenden Kabinette des Kölnischen Kunstvereins genutzt, sodass ein Parcours durch die unterschiedlichen Erzählungen und Formulierungen von Sam Anderson möglich wird. Anlässlich der Ausstellung, die in Kooperation mit dem SculptureCenter in New York ausgerichtet wird, erscheint eine Publikation. Bis 10. September 2017. Info: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6, 50667 Köln, Fon 0221/217021, Fax 0221/210651. www.koelnischerkunstverein.de