vergriffen
Artist Ausgabe Nr. 69
Portraits
Ralf Tekaat | Andreas Slominski | Michaël Borremans | Julia Oschatz | Andreas Gefeller | Ed RuschaInterview
Vanessa Joan MüllerPage
Thomas GanzenmüllerPolemik
Thomas WulffenKünstlerbeilage
Produktionsbüro DilettantinPortrait
The German, 2002, Öl auf Leinwand, 50 x 42 cm, Courtesy Zeno X Gallery, Antwerpen, Foto: Felix Tirry
Textauszug
Michaël BorremansDer 1963 im ostflandrischen Geraardsbergen geborene Borremans ist bekannt für seine kleinen Formate, seine detailgenaue, fast altmeisterliche Art der Darstellung und die rätselhafte Atmosphäre der suggestiven Verunklärung, die von seinen oft brauntonigen Bildern ausgeht. Wie so viele andere Protagonisten auf den Gemälden von Borremans entspricht auch dieser Deutsche auf den ersten Blick eigentlich genau dem Typus des abgeklärten, rationalen Ingenieurs, wie ihn Max Frisch in seinem Roman »Homo Faber« beschrieben hat. Bei Borremans sind diese sonderlichen Gestalten meist damit beschäftigt, eine Arbeit zu verrichten, ein Experiment durchzuführen, irgendetwas herzustellen oder zu ordnen. Aber was, warum und für welchen Zweck, bleibt unklar. Zu rätselhaft sind ihre Handlungen, zu mysteriös das funzelige Dämmerlicht, das ihre Tätigkeiten verschleiert, und zu alogisch die bühnenbildartigen Settings, in denen sie agieren. Bei genauerer Betrachtung scheinen sie alle nur kleine Rädchen in einem kafkaesken Getriebe zu sein. Max Frisch lässt seinen Protagonisten Homo Faber Sätze wie diesen denken: »Ich habe mich schon oft gefragt, was die Leute eigentlich meinen, wenn sie von Erlebnis reden. Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Ich sehe alles, wovon sie reden, sehr genau; ich bin ja nicht blind«.
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