Artist Ausgabe Nr. 82
Portraits
Cyprien Gaillard | Julian Rosefeldt | Friedrich Kunath | Jack GoldsteinInterview
Ulrike GroosPage
Christine StreuliPolemik
Ludwig SeyfarthEssay
Uta M. ReindlKünstlerbeilage
Sabina BaumannEdition
Frank GerritzPortrait
American Night, 2009, 5-channel film installation, colour, sound, shot on 16mm anamorphic, converted to HD-SR and transferred onto BlueRay disc, aspect ratio: 2,35:1 cinemascope, 40 min 42 sec loop, (Ausstellung Kunstmuseum Bonn: Julian Rosefeldt, American Night, Filminstallationen 2004-2009). © Julian Rosefeldt, Courtesy Arndt & Partner, Berlin
Textauszug
Julian RosefeldtZentrale Motive des Westerngenres hat Rosefeldt in »American Night« auf fünf Projektionen verteilt. In der Ausstellung, die das Bonner Kunstmuseum ihm im Winter 2009 eingerichtet hat, sind sie in einem Halbrund angeordnet, das an das extreme Breitwandformat der Cinerama-Filme erinnert: Der einsame Cowboy, der auf seinem Pferd durch eine unendliche Landschaft reitet; die Geisterstadt, durch die der Wind weht und Tumbleweed über die Straße treibt; der Saloon mit seinen Spielern und Trinkern; eine Lagerfeuersituation; die Frau, die vor der Blockhütte wartet in stoischer Gelassenheit. Kontemplative Minuten lang, in denen der Saloon noch leer und der Reiter nur ein winziger Punkt in der kargen Prärie ist, wirkt diese Szenerie, die doch den langen Treck nach Westen, den dynamischen Gründungsmythos der USA kolportiert, wie eine Reihe von Tableaux vivants. Still und bewegungslos. Gerade so, als sei die gewaltsame Landnahme ein friedlicher Akt gewesen. Erst als das Gespräch am Lagerfeuer anhebt, fallen markige Sprüche, wie sie von Gary Cooper, John Wayne, James Stewart im Gedächtnis sind: »Out here a man settles his own problems.« - »A weapon is only as good as the man who uses it.«
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