Artist Ausgabe Nr. 82
Portraits
Cyprien Gaillard | Julian Rosefeldt | Friedrich Kunath | Jack GoldsteinInterview
Ulrike GroosPage
Christine StreuliPolemik
Ludwig SeyfarthEssay
Uta M. ReindlKünstlerbeilage
Sabina BaumannEdition
Frank GerritzPortrait
o.T., 1983, Acryl auf Leinwand, 243,80 x 243,80 cm, Vanmoerkerke Collection, Belgien
Textauszug
Jack GoldsteinWie wäre mit einem Werk umzugehen, das sich immer wieder radikal neu justiert, was den Einsatz von und Umgang mit bestimmten Medien, von Performances bis hin zum Tafelbild, betrifft? Und wie wäre eine künstlerische Karriere einzuschätzen, die, nach einem unbestreitbaren Karrierehoch, quasi im Nichts versickert. Die nur nach und nach (aber immerhin noch zu Lebzeiten des Künstlers) wieder auf breiteres Interesse stößt? Was sagt uns ein historisches künstlerisches Projekt heute? Ein Projekt, das auf den ersten Blick disparat wirken muss, nicht allein wegen seines medienübergreifenden Charakters, sondern auch, weil sein Beginn und Ende immer noch im Schatten einer mythischen Biografie liegen; weil die wesentlichen Werkgruppen der Performances und späten Texte nur bruchstückhaft überliefert und einsehbar sowie eine Vielzahl der Arbeiten zudem ans Moment ihrer »Aufführung« gebunden sind?
Die neuerliche Diskussion von Jack Goldsteins künstlerischem Projekt wirft zahlreiche Fragen auf. Die Rezeption des Werks wie der komplizierten Karriere des Künstlers, die kürzlich mit einer Überblicksschau im Frankfurter MMK nicht nur frischen Wind, sondern überfälliges institutionelles »Backing« bekam(2), steht notwendig erst am Anfang. Freilich lohnt sich gerade heute eine erneute Auseinandersetzung mit diesem Projekt. Zwar ist es in engstem Bezug zu den künstlerischen und massenkulturellen Strömungen seiner Zeit zu sehen. Das macht die besondere Eigenständigkeit und Spezifik aber nur umso augenfälliger.
Sie wollen mehr? Dann bestellen Sie doch direkt diese Ausgabe
> bestellen