Artist Ausgabe Nr. 60
Portraits
Klaus Hartmann | Louise Lawler | Mona Hatoum | Anri SalaPage
Kyung-Hwa Choi-AhoiPolemik
Thomas WulffenAusstellungen
»After Images«Thema
Raimar StangeKünstlerbeilage
Stefan MauckEdition
Markus HuemerPortrait
Portrait, 1982, Cibachrome, 19 x 19 inches, Courtesy Kunstmuseum Basel. Museum für Gegenwartskunst (15. Mai bis 29. August 2004)
Textauszug
Louise LawlerPräzise vom gleichmäßig roten Grund abgesetzt blickt ein grün-gelber Papagei über seinen etwas überschatteten Rücken zurück. Wie eine Zielscheibe, nahezu exakt im Zentrum des Bildes angesiedelt, fixiert sein Auge starr den Betrachter. Schlicht als »Portrait« ist diese quadratische, mit einer Rahmung mutig an der Grenze zum Billig-Chic versehenen Fotografie ausgewiesen. Louise Lawler (Jg. 1947) hat die Arbeit 1982 hergestellt. In ihrer ersten umfassenden, nun, retro-spektiven Ausstellung im Baseler Museum für Gegenwartskunst ist »Portrait« augenfällig, beinahe prominent platziert: unübersehbar, und von der Wirkung her irritierend, fast ein bisschen blöd, wenn man aus dem Treppenaufgang kommend die zweite Etage der sandfarben-schmucken Museums- architektur betritt.
Dabei ist Louise Lawler vor allem durch ihre formal äußerst prägnanten Fotografien von Kunstwerken in ihren Präsentationssituationen bekannt geworden. Die sowohl sorgfältig komponierten wie aufwendig als Bildobjekte ausgeführten Tableaus, die (wie Johannes Meinhardt passend vorschlägt) Orte der Kunst fokussieren, sind gewissermaßen als Stil der amerikanischen Künstlerin leicht zu identifizieren. Dazu treffen Thema und Handschrift mit großer handwerklicher Präzision, Trademark und Aura konziliant aufeinander. In ihren Bildern tauchen wiederholt die Big Names auf: Andy Warhol vor allem, aber auch Lichtenstein, Johns oder Jackson Pollock. Dazu Künstler der eigenen Generation, wie Robert Longo und Sherrie Levine, Jeff Koons oder Allan McCollum.
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