Artist Ausgabe Nr. 56
Portraits
Ina Weber | Franz West | Kalin Lindena | Oliver Godow | Friedrich KunathInterview
Rosemarie SchwarzwälderPage
Jochen TwelkerPolemik
Stephan BergAusstellungen
»Die offene Stadt»Künstlerbeilage
Alex HanimannEdition
Peter ZimmermannPortrait
Blick in die Austellung: Ina Weber- "Sex, Taxi, Pizza", Städtische Galerie Nordhorn 2003, Foto: Helmut Claus
Textauszug
Ina WeberDass auch immer die Dialektik von Innen und Außen, von Privatem und Öffentlichen in den Arbeiten eine Rolle spielt, zeigen Webers Keramikplastiken, die stark abstrahiert nach Gebrauchsgegenständen, wie Türöffner-Schlitz, Stechuhr oder Tesaband-Halter, aus dem Büroalltag modelliert wurden. Auf den weiß glasierten Plastiken lassen Siebdruckfragmente Gebrauchsarchitekturen erkennen. Oder die gerade bei Hammelehle und Ahrens in Köln ausgestellte Reliefwand »Splosh« bezieht sich auf Innen-Design, denn die aus Beton gegossene und durch quadratische Plattenstrukturen segmentierte Wand ist letztlich ein Raumaufteiler. Die im onomatopoetischen Titel der Arbeit »Splosh« (für »Platsch«) angesprochenen Farbkleckse verteilen sich flächendeckend - manchmal betonfarben, manchmal buntglasiert - auf der Wand und wurden nach einem Design-Logo variiert, was letztlich über die Werbewelt und damit den öffentlichen Raum hinaus auch wieder augenzwinkernd auf die Sechziger-Jahre- Ästhetik anspielt. Und wenn Ina Weber in ihren Zeichnungen oder Modell- und Landschafts- konzeptionen zur Architektur sowie zum Design den Menschen selten konkret auftreten läßt, so ist er gleichwohl, wie die Künstlerin betont, für ihre Kunst essenziell: »Als Auslassung«, so Ina Weber, »denn die vom Menschen geprägte Gebrauchsskulptur wird sichtbarer, wenn der Verursacher nicht dabei ist«. (Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn wird von einem umfangreichen Katalog begleitet)
Sie wollen mehr? Dann bestellen Sie doch direkt diese Ausgabe
> bestellen