Rabih Mroué (*1967) ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler des Libanons. Sein vielfältiges Werk umspannt Literatur, Theater, Performance und bildende Kunst. Spätestens seit der letzten documenta zählt der 1967 geborene Mroué zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern des Libanons. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit den Konflikten im Libanon, in Syrien und in den Nachbarländern. Mit seiner künstlerischen Herangehensweise ermöglicht er eine andere Sichtweise auf die politische Situation im Nahen Osten. Die Ausstellung vereint Arbeiten der letzten beiden Dekaden sowie aktuelle Werke. Als Ausgangspunkt dient ihm seine Sammlung alltäglicher Kommunikationsmedien wie Poster, Fotografien, Videos oder Zeitungsausschnitte. Aus ihnen entwickelt er komplexe Erzählungen in denen er fiktive Elemente mit realen Geschehnissen und persönlichen Erlebnissen verwebt. Rabih Mroué widmet sich den politischen und kulturellen Kontexten der herrschenden Konflikte ebenso wie er die Konstruktion von Identität, Geschichte oder die Relevanz von Erinnerung und Vergessen. Mroués Arbeit »Between Two Battles«, die gleichzeitig den Titel der Ausstellung in der Kunsthalle Mainz liefert verknüpft eine alltägliche Erfahrung im Leben der Bewohner des Libanons – das graue Rauschen – mit einer konkreten Figur, der Tante des Künstlers. Bis zum 26. Februar 2017. Info: Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5, 55118 Mainz, 06131/126936, Fax 06131/126937. www.kunsthalle-mainz.de
Zum Auswahlkomitee gehörten Krist Gruijthuijsen, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, DE; Vasif Kortun, SALT, Istanbul/Ankara, TR; Victoria Noorthoorn, Museo de Arte Moderno de Buenos Aires, AR; Willem de Rooij, Frankfurt/Berlin, DE; Polly Staple, Chisenhale Gallery, London, GB; und Philip Tinari, Ullens Center for Contemporary Art, Peking, CN. Seit den frühen 2000er Jahren arbeitet Gabi Ngcobo in kollaborativen künstlerischen, kuratorischen und edukativen Projekten in Südafrika und auf internationaler Ebene. Sie ist Gründungsmitglied der zwei in Johannesburg ansässigen kollektiven Plattformen NGO – Nothing Gets Organised und Center for Historical Reenactments (CHR, 2010–14). NGO befasst sich mit Prozessen der Selbstorganisation abseits festgelegter Strukturen, Eindeutigkeiten, Kontexte oder Formate. Kürzlich hat Ngcobo die 32. Bienal de São Paulo mitkuratiert, die aktuell im Ciccillo Matarazzo Pavilion in São Paulo, BR, zu sehen ist, sowie A Labour of Love, 2015, im Weltkulturen Museum, Frankfurt am Main, DE. Sie war für die Iziko South African National Gallery in Kapstadt, SA, sowie für die Cape Africa Platform tätig, wo sie 2007 die Cape07 Biennale in Kapstadt, SA, ko-kuratierte. In der Vergangenheit arbeitete sie mit diversen Institutionen, darunter Centro Atlantico de Arte Moderno (CAAM), Las Palmas de Gran Canaria, ES; Durban Art Gallery, SA; Joburg Art Fair, Johannesburg, SA; Johannesburg Workshop in Theory and Criticism (JWTC), SA; LUMA/ Westbau, Pool, Zürich, CH; New Museum, Museum as Hub, New York, US; und Raw Material Company, Dakar, SN. Seit 2011 unterrichtet sie an der Wits School of Arts der University of Witswatersrand, SA. Gabi Ngcobo war bereits mehrfach an der Biennale beteiligt: 2008 nahm sie an dem Young Curators Workshop Eyes Wide Open und 2014 präsentierte das Center for Historical Reenactments sein Projekt Digging Our Own Graves 101. Die 10. Berlin Biennale findet im Sommer 2018 statt.
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vergibt in Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang zwei Preise in Höhe von je 10.000 Euro im Rahmen ihres Stipendienprogramms »Zeitgenössische deutsche Fotografie«. Die Auszeichnungen erhalten Jan Paul Evers und Sebastian Stumpf. Das seit 1982 existierende Stipendium gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für zeitgenössische Fotografie in Deutschland. Mitglieder der Jury waren: Clément Chéroux, Leiter der Fotografischen Sammlung, Centre Georges Pompidou, Paris; Thomas Ruff, Künstler, Düsseldorf; Kerstin Stremmel, freie Kuratorin, Autorin und Kunstkritikerin, Köln; Dr. Ingomar Lorch, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen; Florian Ebner, Leiter Fotografische Sammlung, Museum Folkwang, Essen. Jan Paul Evers (*1982, Köln), lebt und arbeitet in Köln und Braunschweig. Seine künstlerische Arbeit entwickelt sich auf dem Feld der experimentellen, gegenstandslosen Fotografie. Er filtert und extrahiert Bruchstücke aus der sichtbaren Wirklichkeit, speichert sie in digitalen Daten und übersetzt sie in analoges fotografisches Material. Sebastian Stumpf (*1980, Würzburg), lebt und arbeitet in Leipzig und Berlin. Sein Arbeitsraum ist die urbane Landschaft oder der Museumsraum, den er mit seinem Körper durchmisst. Fotoapparat und Videokamera dienen ihm als Aufzeichnungsmedien. Die entstehenden Arbeiten sind Dokumente über die Art und Weise, wie wir uns in diesen Räumen eingerichtet haben, zugleich sind sie formal souverän gelöste Slapstick-Auftritte. Info: Museum Folkwang, Museumsplatz 1, 45128 Essen, Fon 0201/8845160, Fax 0201/889145000. www.museum-folkwang.de