Jedes Jahr kürt die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA das beste deutsche Museum. Das Städtische Museum Abteiberg in Mönchengladbach ist zum Museum des Jahres 2016 gewählt worden. »Hervorragende Sammlungsbestände« internationaler Kunst vor allem seit den 1960er Jahren, eine »inhaltlich fundierte Zusammenarbeit mit bedeutenden Privatsammlungen« sowie kontinuierlich hochkarätige Ausstellungen machten das Haus zu »einer der führenden Adressen für Gegenwartskunst in Deutschland«, begründete der Verband seine Wahl. Das von Hans Hollein entworfene, 1982 eröffnete Museumsgebäude sei zudem ein »weltweit anerkannter Meilenstein postmoderner Museumsarchitektur«. Als Museum des Jahres wurden unter anderem schon das Kunstmuseum Ravensburg (2015), das Marta Herford, das Kolumba Museum des Erzbistums Köln und das Frankfurter Städel geehrt. Zur »Ausstellung des Jahres« kürte der AICA-Verband »Kader Attia. Sacrifice and Harmony« im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt. Es handelte sich um die erste deutsche institutionelle Einzelausstellung des 1970 geborenen algerisch-französischen Künstlers Kader Attia. Als »Besondere Ausstellung« würdigte der Verband die Schau »Rochelle Feinstein. I Made A Terrible Mistake« im Lenbachhaus in München.
Der Schweizer Künstler Nic Hess hat für die Städtische Galerie Wolfsburg eine raumgreifende Installation geschaffen, die auf unterschiedlichsten Ebenen vielfältige inhaltliche Bezüge zur Architektur, Historie und dem Museum herstellt und dadurch einen ganz eigenen Raum an diesem besonderen Ort schafft und neu definiert, der selbst durch Identität, Relation und Geschichte gekennzeichnet ist. Gekonnt spielt Hess mit Ambivalenzen: Lug und Trug, der Scheinund das Sein, das Wollen und manchmal nicht Können, das Können und doch nicht wollen, die Leichtigkeit des Werkes und zugleich die Schwere seines Da-Seins, verankert zwischen der ereignishaften Absenz des Wirklichen und der flüchtigen Präsenz unserer Zeichenwelt. Bis zum 30. April 2017. Info: Städtische Galerie Wolfsburg, Schlossstraße 8, 38448 Wolfsburg, Fon 0536/281012/17/21, Fax 05361/281025.
Mit »Schaf und Ruder / Wool and Water zeigt die Kunsthalle Düsseldorf acht künstlerische Positionen, die sich in ihren Arbeiten mit unterschiedlichen Aspekten der Raum- und Bildbeziehungen mit multiplen Perspektiven, und der Frage nach Ur- und Abbildern beschäftigen. (Bis 27. November 2016). Es ist die erste institutionelle Einzelausstellung des Hongkonger Künstlers Samson Young (*1979) in Deutschland bzw. Europa. Samson Young studierte Musik, Philosophie und Gender Studies an der Universität von Sydney und hat einen Doktor in Komposition in Princeton gemacht. Aus dieser audiobasierten Perspektive entwirft er nicht nur Musik sondern auch Installationen, Performances, Zeichnungen, Walks und Filme. Seine musikalisch skulpturalen Arbeiten haben sehr oft einen konkreten historischen Bezug und setzen sich mit Orten des Konflikts auseinander. Hinter jedem seiner Projekte steht ein hoher Aufwand an Recherche und Feldforschung. Sounds und Musik werden dabei als Vehikel für die Aufarbeitung und Darstellung historischer Ereignisse genutzt, sind aber zugleich der Kern einer ästhetischen Erfahrung, die für sich allein steht und keine weiteren Erklärungen benötigt. Vom 17. Dezember 2016 bis 5. März 2017. Info: Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf, Fon 0211/8996243, Fax 0211/8929168.